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Übergangs- und Schwingrasenmoore

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Übergangs- und Schwingrasenmoore

Im Gegensatz zu Hochmooren werden Übergangs- und Schwingrasenmoore nicht mehr zu 100% von Regenwasser gespeist, sondern von oberflächennahem oder anstehendem Wasser. Sie sind durch ihre "Randlage" geprägt, entstehen also beispielsweise am Rande von Hochmooren oder an Rändern dystropher (huminsäurehaltiger) oder nährstoffarmer Gewässer.

Charakteristisch sind die flächig vorhandenen Torfmoose (Sphagnum), welche auf dem Foto als grünliche Masse zu erkennen sind - es handelt sich nicht um Algen. Verschiedene Seggenarten (Carex sp.) und weitere Pflanzen können sich dazugesellen. Es entstehen verfilzte Vegetationsdecken, die vom Rand her die Gewässer überwachsen. D.h. unter der oberflächlich fest aussehenden Vegetationsschicht befindet sich ein freier Wasserkörper, so dass beim Betreten die gesamte Umgebung "schwingt", daher der Name.

 

Verbreitung

Verbreitung

Der Lebensraumtyp ist nahezu in ganz Deutschland verbreitet, wobei die Vorkommen im Alpenvorland besonders gut ausgeprägt sind. Verbreitungsschwerpunkte finden sich z. B. in den Quellregionen der Mittelgebirge, in den Randlagen von Seen und Weihern sowie im Bereich der (Geschädigten) Hochmoore. Echte Schwingrasen kommen sehr selten auf Moorseen vor.

© Verbreitungskarte. Quelle: BfN/BMUB 2019: Nationaler Bericht Deutschlands nach Art. 17 FFH-Richtlinie; basierend auf Daten der Länder und des Bundes. Datengrundlage: Verbreitungsdaten der Bundesländer und des BfN.


Gefährdung

Schwingrasen gehören - wie die meisten Moorlebensräume - zu den Lebensräumen, welche tatsächlich sehr empfindlich sind und auch auf mechanische Belastungen negativ reagieren. Eine regelmäßige mechanische Beeinträchtigung, z.B. durch Naturinteressierte, Bootsfahrer etc., zerstört diesen Lebensraum.

Alle Maßnahmen, welche in den Wasserhaushalt oder Wasserchemie eingreifen wirken sich sehr negativ aus. Also beispielsweise Entwässerung, Abtorfung, Düngeeintrag oder Aufforstung.

Bei intaktem Wasserhaushalt können sie sich in Richtung von Hochmooren oder Moorwald entwickeln.

 

Tagfalter in diesem Lebensraum

Typische Arten

Argus-Bläuling
(Plebeius argus)

Ein kleiner Bläuling mit Dorn am Schienbein

Faulbaum-Bläuling
(Celastrina argiolus)

Ein früh fliegender Bläuling unserer Laubwälder

Hochmoor-Perlmutterfalter
(Boloria aquilonaris)

Ein seltener, oranger Tagfalter in Sümpfen und Hochmooren



Weitere Arten

Admiral
(Vanessa atalanta)

Einer unser schönsten großen Tagfalter

Blauschillernder Feuerfalter
(Lycaena helle)

Ein ebenso bunter wie sehr seltener Feuerfalter auf feuchten Wiesen und Brachen

Braunkolbiger Dickkopffalter
(Thymelicus sylvestris)

Ein dickköpfiger Tagfalter mit braunen Fühlerspitzen

Distelfalter
(Vanessa cardui)

Der Wanderfalter unter Alpenüberquerer unter unseren Tagfaltern

Gelbwürfeliger Dickkopffalter
(Carterocephalus palaemon)

Ein kleiner, flinker Dickkopffalter in sonnigen Gegenden

Großer Kohlweißling
(Pieris brassicae)

Ein großer weißer Schmetterling mit Vorliebe für Kohlpflanzen

Hochmoor-Bläuling
(Plebeius optilete)

Ein sehr seltener Moorbläuling

Kleiner Feuerfalter
(Lycaena phlaeas)

Der kleinste und häufigste Feuerfalter in unserer Fauna

Kleiner Kohlweißling
(Pieris rapae)

Ein mittelgroßer Weißling mit Vorliebe für Kohlarten

Lilagold-Feuerfalter
(Lycaena hippothoe)

Ein funkelnder Tagfalter auf ungedüngten Wiesen der Mittelgebirge

Mädesüß-Perlmutterfalter
(Brenthis ino)

Ein Tagfalter der feuchten Wiesentälern mit hübscher Flügelunterseite

Natterwurz-Perlmutterfalter
(Boloria titania)

Fleißiger Blütenbesucher über Knöterichwiesen Süddeutschlands

Randring-Perlmutterfalter
(Boloria eunomia)

Ein Perlmutterfalter mit auffälliger Ringreihe auf den Unteflügeln

Rapsweißling
(Pieris napi)

Der häufigste Weißling unter Deutschlands Tagfaltern

Schwarzkolbiger Braundickkopffalter
(Thymelicus lineola)

Ein orangfarbener Dickkopffalter mit schwarzen Fühlerkolben

Tagpfauenauge
(Inachis io)

Einer der schönsten Tagfalter Deutschlands

Zitronenfalter
(Gonepteryx rhamni)

Langlebiger Frühlingsbote, der harten Wintern trotzt


Fliegen in diesem Lebensraum

Libellen in diesem Lebensraum

Typische Arten

Alpen-Smaragdlibelle
(Somatochlora alpestris)

Metallisch schimmernde Großlibelle an alpinen Moortümpeln

Gefleckte Smaragdlibelle
(Somatochlora flavomaculata)

Eine seltene mittelgroße Libelle an bewachsenen Stillgewässern

Große Moosjungfer
(Leucorrhinia pectoralis)

Eine seltene Moorlibelle mit markantem Fleck auf dem Hinterleib

Kleine Binsenjungfer
(Lestes virens vestalis)

Eine zierliche Binsenjungfer mit Vorliebe für sonnige Gewässer

Kleine Moosjungfer
(Leucorrhinia dubia)

Eine schöne Libelle in moorigen Gebieten

Nordische Moosjungfer
(Leucorrhinia rubicunda)

Die Moorlibelle mit orange-rotem Muster

Südliche Binsenjungfer
(Lestes barbarus)

Eine Binsenjungfer mit markantem Flügelmal

Torf-Mosaikjungfer
(Aeshna juncea)

Eine große Libelle über moorigen Gewässern



Weitere Arten

Blaugrüne Mosaikjungfer
(Aeshna cyanea)

Die häufigste große Libelle an Seen, Teichen, Tümpeln und manchmal sogar im Wald

Blutrote Heidelibelle
(Sympetrum sanguineum)

Knallrote Libelle an Tümpeln und Seen

Frühe Adonislibelle
(Pyrrhosoma nymphula)

Feuerrote Kleinlibelle am Gartenteich

Gefleckte Heidelibelle
(Sympetrum flaveolum)

Eine rote Libelle mit markantem Fleck an der Flügelbasis

Gemeine Binsenjungfer
(Lestes sponsa)

Eine bunte Libelle an binsenreichen Weihern

Glänzende Binsenjungfer
(Lestes dryas)

Kräftige und metallische Binsenjungfer

Große Heidelibelle
(Sympetrum striolatum)

Die größte Heidelibelle in Deutschland

Große Pechlibelle
(Ischnura elegans)

Möglicherweise die häufigste Libellenart in Deutschland

Hufeisen-Azurjungfer
(Coenagrion puella)

Eine unserer häufigsten Azurjungfern

Kleine Pechlibelle
(Ischnura pumilio)

Eine kleine Pionierart unter den Libellen

Scharlachlibelle
(Ceriagrion tenellum)

Feuerrote Kleinlibelle an moorigen Gewässern

Schwarze Heidelibelle
(Sympetrum danae)

Schwarze Libelle an Teichen der Mittelgebirge

Sibirische Winterlibelle
(Sympecma paedisca)

Seltene Schwesternart mit für Libellen ungewöhnlichem Lebenszyklus

Speer-Azurjungfer
(Coenagrion hastulatum)

Die speerartige Zeichnung gibt dieser Libelle ihren Namen

Sumpf-Heidelibelle
(Sympetrum depressiusculum)

Eine Heidelibelle an sumpfig-moorigen Gewässern

Vierfleck
(Libellula quadrimaculata)

Die Großlibelle mit den namensgebenden Flügelflecken

Zierliche Moosjungfer
(Leucorrhinia caudalis)

Seltene Großlibelle mit hellen Hinterleibsanhängen


Amphibien & Reptilien in diesem Lebensraum

Orchideen in diesem Lebensraum

Heuschrecken in diesem Lebensraum

Wanzen in diesem Lebensraum

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Kenndaten

Name Übergangs- und Schwingrasenmoore
Natura 2000 7140
Häufigkeit sehr selten

Höhenverbreitung


Online: https://www.deutschlands-natur.de/lebensraeume/moore/uebergangs-und-schwingrasenmoore/
Datum: 05.06.2023
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