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Kleiner Schillerfalter (Apatura ilia)
Das auffälligste Merkmal der Schillerfalter ist - je nach Betrachtungswinkel - die schillernd blaue Oberfläche der Flügel. Der Kleine Schillerfalter (Apatura ilia) ähnelt darin dem Großen Schillerfalter, der ebenfalls in Deutschland vorkommt. Auf der Flügeloberseite haben alle drei Arten schillernde Strukturfarben. Der Kleine Schillerfalter erreicht eine Flügelspannweite von 55 bis 60 Millimetern. Der Größenunterschied zum Großen Schillerfalter ist so gering, dass er allenfalls dann auffällt, wenn die Tiere unmittelbar nebeneinander sitzen.
Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal ist die Färbung und Musterung der Flügelunterseiten. Der weiße Keil auf der Hinterflügelunterseite ist beim Großen Schillerfalter sehr kontrastreich, während er beim Kleinen Schillerfalter nur verschwommen gezeichnet ist. Die gesamte Unterseiten hat beim Großen Schillerfalter eine kräftig kontrastierende kastanienbraun-weiße Färbung, beim Kleinen Schillerfalter ist sie dagegen eher verwaschen mit einer gelbbraunen Tönung. Am Außenrand der Vorderflügel-Oberseite trägt der Kleine Schillerfalter einen großen rötlichen Ring, der dem Großen Schillerfalter fehlt. Während beim Kleinen Schillerfalter die Spitze des Fühlerkolbens mindestens zu einem Viertel gelbbraun gefärbt ist, betrifft dieses beim Großen Schillerfalter allenfalls die äußerste Fühlerspitze. Die Vorderflügel des Kleinen Schillerfalters sind proportional kürzer und laufen weniger spitz zu.
Er tritt in zwei Farbvarianten auf (s. Foto): der Rotschillerform und der Blauschillerform. Eine Rotschillerform gibt es beim Großen Schillerfalter nicht. Beide Arten kommen oft gemeinsam an denselben Standorten vor und sitzen mitunter sehr dicht beieinander wenn sie an Pfützen oder Kot Mineralien aufsaugen.
Verbreitung
Der Kleine Schillerfalter fehlt im westlichen Norddeutschland, kann aber sonst überall in Deustchland angetroffen werden.
© Die Verbreitungskarte wurden im Rahmen des LepiDiv-Projektes erstellt und von der Gesellschaft für Schmetterlingsschutz zur Verfügung gestellt.
Ökologie
Der Kleine Schillerfalter fliegt in ein bis zwei Generationen von Ende Mai bis Juli und von Juli oder August bis September. In Deutschland wird eine zweite Generation nur unter sehr günstigen klimatischen Bedingungen gebildet. Die Männchen des Kleine Schillerfalters werden an stark riechenden Substanzen angetroffen. Dazu zählen Exkremente (Hundekot, Pferdekot) oder Aas, aus welchen er die zur Erreichung der Fortpflanzungsfähigkeit benötigten Mineralien saugt. Die Weibchen suchen dagegen nach kohlenhydrathaltiger Nahrung, man kann sie am "Honigtau" von Blattläusen finden oder an überreifen Früchten. Anlocken kann man die Art auch mit einem stark riechenden Käseköder.
Nach der Paarung legen die Weibchen die Eier auf der Blattoberseite der Futterpflanze ab. Die frisch abgelegten Eier sind gräulich gefärbt und nehmen kurz darauf die Farbe des Espenblattes an. Die Raupen sind durch ihre Tarnfärbung nur sehr schwer zu finden. Bei der Eiablage spielen in jüngster Zeit auch Schwarz-Pappel-Hybriden und Balsam-Pappel-Hybriden zunehmend eine Rolle.
Zu den Futterpflanzen der Raupen zählen: Zitterpappel (Populus tremula), Silber-Pappel (Populus alba), Schwarz-Pappel (Populus nigra), Kanadische Hybrid-Pappel (Populus x canadensis), Ontario-Pappel (Populus x gileadensis), Salweide (Salix caprea). Zur Überwinterung nehmen die Raupen die Graufärbung der Rinde an und verbergen sich in groben Rindenritzen.
Gefährdung
Der Kleine Schillerfalter ist durch die Abholzung von Auenwäldern und -gehölzen, der Ausholzung von Pappeln und Weiden an Waldwegen und inneren Waldsäumen gefährdet und auf der Vorwarnliste der gefährdeten Tierarten aufgeführt.
Lebensraum
Zum Lebensraum des Kleinen Schillerfalters zählen Lichtungen, Schneisen und Ziehwege in Laubwäldern, an deren Rändern die Futterpflanzen wachsen, jedoch auch bewaldete Flusstäler, insbesondere Flussufer mit Vorkommen der Silberweide (Salix alba).
Lebensräume in denen die Art vorkommt
Die Texte dieses Artikels basieren in Teilen auf dem Wikipedia-Artikel aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. Die Fotos dieser Webseite sind darin nicht eingeschlossen und unterliegen dem vollen Urheberrecht!
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Kenndaten
Ordnung | Lepidoptera |
---|---|
Familie | Nymphalidae |
Art | Kleiner Schillerfalter |
Wiss. | Apatura ilia |
Autor | ([Dennis & Schiffermüller], 1775) |
Rote Liste D | V |
Häufigkeit | mittel |
Spannweite | 5.5 - 6 cm |