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Karstweißling (Pieris mannii)

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Karstweißling (Pieris mannii)

Der Karstweißling (Pieris mannii) hat eine Flügelspannweite von 40 bis 46 Millimeter. Bei der zweiten Generation reicht der schwarze Spitzenfleck auf der Oberseite der Vorderflügel am Außenrand bis zur Flügelader M3 oder Cu1. Auf der Oberseite der Hinterflügel ist der Randfleck halbmondförmig und nach außen konkav. Die Hinterflügelunterseiten sind gleichmäßig dunkel beschuppt.

Der Karstweißling kann leicht mit dem Kleinen Kohlweißling (Pieris rapae) verwechselt werden. Dieser hat ebenso dunkel gezeichnete Hinterflügelunterseiten, vor allem bei der Frühjahrsgeneration. Unterscheiden kann man die beiden Arten anhand des Spitzen- und Diskalflecks. Der Diskalfleck ist beim Karstweißling rechteckig und wuchtig, beim Kleinen Kohlweißling rund und klein ausgebildet. Die gedachte Verbindungslinie zwischen ihm und der Grenze des Apikalflecks am Flügelaußenrand verläuft bei der ähnlichen Art schräg, beim Karstweißling horizontal. Der Apikalfleck ist beim Karstweißling kräftig und ausgedehnt, und anders als bei der ähnlichen Art etwas stufenförmig und erreicht außerdem die Flügelader M3. Die Flügelspitze ist beim Karstweißling gerundeter, als bei der ähnlichen Art, außerdem befindet sich bei den Weibchen ein kleiner Fleck (Posteromaculata-Fleck) auf der Oberseite der Hinterflügel, der beim Kleinen Kohlweißling nur sehr selten auftritt.

Sicher kann der Karstweißling im Raupenstadium bestimmt werden, da die Raupen im ersten und zweiten Stadium eine schwarze Kopfkapsel aufweisen.

Verbreitung

Verbreitung Pieris mannii

Der Karstweißling ist im westlichen Mittelmeergebiet weit verbreitet und breitet sich aus, so dass er nicht nur wie früher auf den Norden der Schweiz beschränkt ist, sondern mittlerweile auch im überwiegenden Teil der Bundesländern in Deutschland nachgewiesen werden könnte. Es kann damit gerechnet werden, dass sie sich weiter in Deutschland ausbreitet bzw. häufiger nachgewiesen wird. Aktuell ist sie aber sicher noch selten.

© Die Verbreitungskarte wurden im Rahmen des LepiDiv-Projektes erstellt und von der Gesellschaft für Schmetterlingsschutz zur Verfügung gestellt.


Ökologie

Die Karstweißlinge sind häufig zwischen Bäumen und Sträuchern zu finden. Er fliegt je nach Höhenlage in zwei bis zumindest fünf Generationen pro Jahr von Mai bis August.

Als Raupen-Nahrungspflanzen der Art ist in großen Teilen Italiens und im Oberwallis das Blasenschötchen (Alyssoides utriculata) nachgewiesen. Anfangs werden die Fruchtkapseln, später wie auch bei den anderen Nahrungspflanzen die Blätter gefressen. Aus Südkalabrien ist die Art an Strand-Silberkraut (Lobularia maritima), in Südfrankreich und in den östlichen Pyrenäen an Grasblättriger Kresse (Lepidium graminifolium), Iberis linifolia, Felsen-Schleifenblume (Iberis saxatilis) und Immergrüner Schleifenblume (Iberis sempervirens) nachgewiesen. In Nordostitalien und am nordwestlichen Balkan fressen die Raupen an Schmalblättrigem Doppelsamen (Diplotaxis tenuifolia).

In Deutschland findet man die Raupen in Steingärten an Schleifenblumen (Iberis), die gezielte Nachsuche an diesen Pflanzen kann teilweise leichter zu Nachweisen führen, als die Suche nach Faltern. Die Puppen der letzten Generation überwintern.

Gefährdung

Da die Art als Neubürger bei uns begrüst wird, kann man über den Gefährdungsstatus wenig sagen, bzw. man hat offiziell auf eine Einstufung verzichtet.

Lebensraum

Der Karstweißling tritt in trockenen, temperaturbegünstigten, felsigen Gebieten auf. Man findet ihn zum Beispiel auf Karstflächen, felsigen Ziegenweiden und ausgedehntem steilem felsigem Terrain, auch in Wäldern. Da die Nahrungspflanze der Raupe - die Schleifenblumen - bei uns fast ausschließlich in Steingärten angebaut werden lohnt es sich auch, die Art dort zu suchen.

Lebensräume in denen die Art vorkommt

Typische Lebensräume

Kontinentale Federgras-Steppenrasen
Kontinentale Federgras-Steppenrasen

Steppenlebensräume wärmebegünstigten, sommertrockenen Gebieten in Deutschland ...

Lückige Rasen auf basenreichen Graudünen und im Binnenland
Lückige Rasen auf basenreichen Graudünen und im Binnenland

Bunte Naturrasen auf kalkreichen Sanden ...

Mäßig trockene Ruderalflächen mit Wilder Möhre und Steinklee
Mäßig trockene Ruderalflächen mit Wilder Möhre und Steinklee

Der unbeachtete Kleinbiotop in Städten und Dörfern ...

Mauern mit lockerem Bewuchs
Mauern mit lockerem Bewuchs

Felsstandorte aus Menschenhand ...

Parkanlagen
Parkanlagen

Grüne Lungen und Erholungsraum in Städten ...

Trespen-Halbtrockenrasen auf basenreichen Böden
Trespen-Halbtrockenrasen auf basenreichen Böden

Orchideenvielfalt in wärmebegünstigten Lagen von Kalkgebieten ...

Trockenwarme Buchsbaum-Gebüsche an Felshängen
Trockenwarme Buchsbaum-Gebüsche an Felshängen

Submediterraner Lebensraum an wenigen Stellen in Deutschland ...

Trockenwarme Waldränder und Gebüsche mit Berberitzen
Trockenwarme Waldränder und Gebüsche mit Berberitzen

Trockene und sonnenexponierte Extremstandorte ...

Weinberge und ihre Brachen
Weinberge und ihre Brachen

Wärmeinseln und altes Kulturland ...



Weitere Lebensräume

Bergwiesen
Bergwiesen

Bunte Blumenwiesen in hohen Lagen der Mittelgebirge und Alpen ...

Glatthaferwiese der tiefen und mittleren Lagen
Glatthaferwiese der tiefen und mittleren Lagen

Blütenreiche Mähwiesen im Flachland ...

Kalkfelskuppen und -bänder mit Pioniergesellschaften
Kalkfelskuppen und -bänder mit Pioniergesellschaften

Bunte Pioniervegetation auf Felsen und Rohböden ...

Kalkschutthalden der Mittelgebirge und des Flachlandes
Kalkschutthalden der Mittelgebirge und des Flachlandes

Kalkreiche Schotterhänge in den Mittelgebirgen ...

Lavendelweiden-Wälder und -gebüsche an Flüssen der Alpen
Lavendelweiden-Wälder und -gebüsche an Flüssen der Alpen

5Weidendickicht an Wildflüssen der Alpen ...

Naturferne Freiflächen und Anpflanzungen
Naturferne Freiflächen und Anpflanzungen

Sterile Vorgärten in Dorf und Stadt ...

Naturnahe Schotterflächen alpiner Flüsse mit Deutscher Tamariske und Ufer-Reitgras
Naturnahe Schotterflächen alpiner Flüsse mit Deutscher Tamariske und Ufer-Reitgras

5Die Deutsche Tamariske prägt einen der seltensten Lebensräume in Deutschland ...

Gebüsche und Hecken mit Schlehe und Weißdorn
Gebüsche und Hecken mit Schlehe und Weißdorn

Linienförmige Lebensadern in der Agrarlandschaft ...

Pfeifengraswiesen
Pfeifengraswiesen

Oft arten- und blütenreiche Wiesen auf feuchtem Untergrund ...

Spärlich bewachsene Schotterflächen von Wildflüssen der Alpen
Spärlich bewachsene Schotterflächen von Wildflüssen der Alpen

4Schotterreiche Wildflüsse, die ihren Verlauf nach Hochwässern regelmäßig ändern ...

Streuobstwiesen
Streuobstwiesen

Wertvoller Lebensraum und Obstlieferant zugleich ...

Stromtalwiesen
Stromtalwiesen

Seltene artenreiche Auenwiesen entlang der großen Ströme ...

Wacholderheiden auf basischem Untergrund
Wacholderheiden auf basischem Untergrund

Wacholderheiden als Relikt traditioneller Weidenutzung ...

Ökologisch bewirtschaftete Hackfruchtäcker und ihre Wildkräuter
Ökologisch bewirtschaftete Hackfruchtäcker und ihre Wildkräuter

Wildkräuter auf Hackfruchtäckern ...

Zwergginster-Kiefernwälder auf trockenem, basischen Untergrund
Zwergginster-Kiefernwälder auf trockenem, basischen Untergrund

Steppen-Kiefernwälder an ihrer westlichen Verbreitungsgrenze ...

Zwergkirschen- und Steinweichsel-Gebüsche an trockenwarmen Felshängen
Zwergkirschen- und Steinweichsel-Gebüsche an trockenwarmen Felshängen

Niedrige Sträucher in sehr wärmebegünstigter Lage ...


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Kenndaten

Ordnung Lepidoptera
Familie Pieridae
Art Karstweißling
Wiss. Pieris mannii
Autor (Mayer, 1851)
Häufigkeit sehr selten
Spannweite 4 - 4.6 cm

Auftreten im Jahr

J F M A M J J A S O N D

Höhenverbreitung

Download Artenliste

Tagfalter in Deutschland


Online: https://www.deutschlands-natur.de/tierarten/tagfalter/karstweissling/
Datum: 08.12.2024
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