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Ulmen-Zipfelfalter (Satyrium w-album)
Oberseits sind die Flügel des Ulmen-Zipfelfalters (Satyrium w-album) dunkelgraubraun mit einem schwachen orangen Fleck im Analwinkel.
Auf der graubraunen Flügelunterseite fällt eine weiße Linie in der Postdiskalregion auf, die die Form eines "W" annimmt, ferner eine auf den Hinterflügel beschränkte, nach oben auslaufende, orange Binde unterhalb des Randes. Auf den Flügelunterseiten finden sich sonst keine Punkte oder Zeichnung, lediglich eine schwache hellgraue Beschuppung. Der Ulmen-Zipfelfalter kann mit anderen Zipfelfaltern verwechselt werden, die Unterschiede sind jedoch eindeutig (vor allem das "W") und lassen einen fotografischen Nachweis zu.
Verbreitung
Der Ulmen-Zipfelfalter kommt im norddeutschen Tiefland nur lokal vor und ist dort sehr selten bis recht selten. Verbreitungslücken gibt es besonders im nordwestlichen Niedersachsen sowie im westlichen Schleswig-Holstein. Nach Süden hin wird die Art häufiger, Verbreitungsschwerpunkte liegen im süddeutschen Raum (die Pfalz, Baden-Württemberg, Bayern, Thüringen, Sachsen) sowie anscheinend auch in Sachsen-Anhalt. Eine Vernetzung der Populationen findet regional speziell durch durchgängige Pflanzungen von Ulmen an Autobahnen und Bundesstraßen statt. Aufgrund der verborgenen Lebensweise und den teils ungewöhnlichen Lebensräumen – Autobahnböschungen und städtische Siedlungsräume werden von Schmetterlingskundlern wenig beachtet – ist die Art regional sicherlich deutlich häufiger als bislang angenommen. Auch in weniger besiedelten Teilen Norddeutschlands ist von bislang unentdeckten lokalen Vorkommen auszugehen.
© Die Verbreitungskarte wurden im Rahmen des LepiDiv-Projektes erstellt und von der Gesellschaft für Schmetterlingsschutz zur Verfügung gestellt.
Ökologie
Der Ulmen-Zipfelfalter bringt im Jahr nur eine Generation hervor, die von Mitte Juni bis Ende Juli/August fliegt. Ulmen-Zipfelfalter führen ein sehr unauffälliges Dasein im Kronenbereich von Bäumen, wo sie sich von Mehltau (also den Ausscheidungen der Blattläuse) ernähren. Eher selten lassen sich Falter in der Krautschicht beim Saugen an diversen Blütenpflanzen beobachten. Aufgrund dieser versteckten Lebensweise wird die Art häufig übersehen.
Für seine Entwicklung ist der Ulmen-Zipfelfalter auf das Vorhandensein von (blühfähigen) Ulmen angewiesen. Die Weibchen legen ihre Eier in der Regel an der Basis von Knospen ab, und zwar sowohl von Blüten- als auch von Blattknospen. Bevorzugt werden Endknospen von Haupt- und Seitenästen, aber auch an den Ästen, das heißt den Übergangsstellen zu den frischen Trieben, lassen sich Eier finden. Anhand der typischen Eiform, die an eine dunkelgraue Schüssel mit weißem Rand erinnert, lässt sich die Art im Winter fast effektiver nachweisen als durch die Suche von Faltern zur Flugzeit. Der Ulmen-Zipfelfalter überwintert im Ei-Stadium, die Räupchen schlüpfen beim Aufbrechen der Blütenknospen im Frühling und ernähren sich zunächst von den frischen Blütentrieben, später dann von den Blättern. Als Wirtsgehölze der Raupen werden alle drei in Deutschland einheimischen Ulmenarten verwendet: Bergulme (Ulmus glabra), Feldulme (Ulmus minor) sowie Flatterulme (Ulmus laevis).
Gefährdung
In Deutschland sind seit Jahrzehnten viele Ulmen abgestorben, da sie von einem Pilz befallen wurden (Ulmensterben). Dieses entzieht auch dem Ulmen-Zipfelfalter seine Lebensgrundlage und hat zu einem gewissen Rückgang geführt. Aufgrund des Ulmensterbens werden von manchen Grünämtern nur noch spezielle Ulmenzüchtungen, meist Kreuzungen mit asiatischen Ulmenarten, angepflanzt, die gegen den Befall des Schlauchpilzes resistent sind. Inwieweit diese neueren Züchtungen auch vom Ulmen-Zipfelfalter genutzt werden, ist noch nicht untersucht worden. Die Art gilt nicht als gefährdet.
Lebensraum
Der Ulmen-Zipfelfalter ist nicht an einem bestimmten Lebensraumtyp gebunden, wohl aber an das Vorhandensein von blühfähigen Ulmen. Entsprechend der natürlichen Verbreitung der drei in Deutschland einheimischen Ulmenarten findet sich der Ulmen-Zipfelfalter in Auwäldern der Ebenen und Täler (etwa in der Oberrheinischen Tiefebene), in Schluchtwälder (etwa am Trauf der schwäbischen Alb), sowie in verschiedenen Arten von Laub(misch)wäldern. Vielerorts profitiert der Ulmen-Zipfelfalter auch von Ulmenpflanzungen in menschlichen Siedlungsräumen: sowohl mitten in Städten (Ulmenalleen, Parkanlagen, Vorgärten) als auch entlang von Straßen oder gar Autobahnen finden sich individuenstarke Populationen des Ulmen-Zipfelfalters. Gelegentlich werden auch einzeln stehende Ulmen auf freier Feldflur genutzt. Insgesamt bevorzugt der Ulmen-Zipfelfalter aber eher windgeschützte Standorte (Waldmäntel, Böschungen, Hecken, Parkanlagen oder ähnliche).
Lebensräume in denen die Art vorkommt
Die Texte dieses Artikels basieren in Teilen auf dem Wikipedia-Artikel aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. Die Fotos dieser Webseite sind darin nicht eingeschlossen und unterliegen dem vollen Urheberrecht!
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Kenndaten
Ordnung | Lepidoptera |
---|---|
Familie | Lycaenidae |
Art | Ulmen-Zipfelfalter |
Wiss. | Satyrium w-album |
Autor | (Knoch, 1782) |
Rote Liste D | - |
Häufigkeit | mittel |
Spannweite | 2.5 - 3.5 cm |