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Augenfliege (Eudorylas obscurus)
Die Augenfliegen (Pipunculidae) sind eine Familie der Zweiflügler (Diptera), die am nächsten verwandt mit der Familie der Schwebfliegen (Syrphidae) ist.
Die Artbestimmung ist sehr schwierig und anhand von Fotos nahezu ausgeschlossen - die Artbenennung Eudorylas obscurus daher sehr unsicher.
Die Fliegen sind meistens unbehaart und dunkel gefärbt. Auffällig sind die stark vergrößerten, fast kugeligen Facettenaugen, die wahrscheinlich vor allem dem Auffinden der Wirtstiere für die Larvenentwicklung dienen; der Kopf besteht praktisch nur aus Augen. Typisch sind auch die langen, schmalen Flügel. Ebenfalls stark ausgebildet ist der säbelförmige Legebohrer der Weibchen.
Verbreitung
Zur Verbreitung dieser Art in Deutschland liegen keine Informationen vor. Augenfliegen sind sehr klein und unscheinbar.
Ökologie
Die folgenden Angaben beziehen sich allgemein auf Augenfliegen:
Die Fliegen ernähren sich beinah ausschließlich vom Honigtau ihrer Wirte (Zikaden).
Die Kopulation der Augenfliegen findet im Flug statt (Foto), wobei das Männchen das Weibchen ergreift und an den Beinen festhält. Diese Klammerung hindert das Weibchen am Fliegen, dieses hebt daraufhin den Hinterleib hoch. Das Paar setzt sich dann auf ein Blatt oder andere Pflanzenteile ab, wobei nur das Weibchen auf der Unterlage steht. Beendet wird die fast 40-minütige Paarung wieder im Flug. Zur Eiablage fliegen die Weibchen meistens in der Nähe von Wasserläufen langsam die Vegetation ab und suchen dabei nach einem Wirt für ihre Larven. Dabei handelt es sich ausschließlich um Zikaden, wobei einige Arten sehr spezifisch Artengruppen oder sogar einzelne Wirtsarten nutzen. Der Wirt wird gepackt und im Flug durch Einstich des Eiablageapparates mit einem Ei belegt. In diesem Wirt entwickelt sich dann die Larve, die diesen meistens erst verlässt, wenn dieser voll entwickelt ist.
Werden jüngere Wirtslarven befallen, unterbleibt die Ausbildung der Geschlechtsorgane ganz oder teilweise ("parasitäre Kastration"). Bei älteren Wirten, die noch das Erwachsenenstadium erreichen, werden nur die inneren Sexualorgane reduziert. Die Auswirkungen der Parasitierung sind also umso ausgeprägter, je früher der Wirt befallen wird und führt quasi zur Kastration des Wirtes. Ältere Parasitenlarven (2. Larvalstadium) bohren sich aus der Zikade heraus, meistens im Grenzbereich von Brust (Thorax) und Hinterleib (Abdomen), fallen zu Boden und verpuppen sich dort. Der Wirt stirbt kurz vorher endgültig ab, kann aber mit seinen Stechborsten an der Wirtspflanze verankert bleiben und ist dann durch das seitlich abgebogene, ausgehöhlte Abdomen recht auffällig. Jüngere Augenfliegenlarven verbleiben endoparasitisch im Abdomen ihres Wirtes.
Die Atmung der Larve wird durch ein vorderes und ein hinteres Atemloch (Stigma) des Tracheensystems gewährleistet (amphipneustisch), eventuell erfolgt auch eine Ankopplung an die Tracheen des Wirttieres. Sie entwickeln sich im Hinterleib der Wirte und haben nur zwei Larvenstadien, die Verpuppung erfolgt meistens erst außerhalb des Wirtes im Bodenstreu, häufig im Spülsaum von Flüssen. Beim Schlüpfen der Imago wird von der Puppenhülle ein dorsaler und ein ventraler Deckel abgesprengt. Die Überwinterung erfolgt entweder als Puppe oder als Larve im überwinternden Wirt.
Lebensraum
Es liegen nicht genug Informationen vor, um die typischen Lebensräume dieser Art zu nennen. Vermutlich kommt sie in vielen Lebensräumen vor, wo auch ihre Wirtstiere vorkommen und die Bindung ensteht durch die Bindung der Wirtstiere an bestimmte Lebensräume.
Lebensräume in denen die Art vorkommt
Schnellzugriff
Kenndaten
Ordnung | Diptera |
---|---|
Familie | Pipunculidae |
Art | Augenfliege |
Wiss. | Eudorylas obscurus |
Autor | Coe, 1966 |
Rote Liste D | - |
Häufigkeit | mittel |