Kein Treffer
Große Sumpfschwebfliege (Helophilus trivittatus)

© Alle Rechte vorbehalten. Interesse an dem Foto?

Große Sumpfschwebfliege (Helophilus trivittatus)

Mit einer Körperlänge von vierzehn bis siebzehn Millimetern gehört die Große Sumpfschwebfliege zu den größten mitteleuropäischen Schwebfliegen. Wie bei den anderen Arten der Gattung Helophilus ist der Rückenschild markant schwarzweiß gestreift. Vier hellgraue bis blassgelbe Streifen wechseln mit drei dunkelbraunen bis schwarzen Streifen ab. In der Regel sind die hellen Streifen schmäler als die dunklen.

Der Kopf ist nach vorn gerichtet. Die Fühler nebeneinander sind auf einer Erhebung der Stirn eingelenkt. Das dritte Fühlerglied ist beinahe rund. Die Augen sind in beiden Geschlechtern voneinander getrennt, beim Männchen etwas weniger weit als beim Weibchen. Der Bereich zwischen den Augen ist gelblich und weist keine schwarze Gesichtsstrieme auf, wie man sie bei der ähnlichen Art Helophilus pendulus findet. Die Fühler sind schwarz, die Vorderbeine weitgehend rotgelb, die Mittelschiene gelb, die Hinterschenkel sind bis auf einen schmalen Ring nahe dem Ende völlig geschwärzt. Die Schenkel sind dick, die Schienen gebogen und spitz endend.

Der Hinterleib ist abgeplattet und schwarz. Die Hinterleibssegmente sind relativ langgestreckt. Das zweite und dritte Tergit trägt auf jeder Seite einen großen hellgelben Fleck. Die Zeichnung des dritten und vierten Segments unterscheidet sich in den beiden Geschlechtern. Beim Männchen trägt nur das dritte Segment eine blassgelbe bis graue Bogenlinie. Beim Weibchen findet sich eine solche Bogenlinie auf dem vierten und dem fünften Tergit. Die Bogenlinie ist nicht wie bei Helophilus pendulus durch einen schwarzen Punkt unterbrochen

Verbreitung

Die Art ist in Deutschland verbreitet und vermutlich überall anzutreffen.

Ökologie

Anders als der Name „Sumpfschwebfliege“ vermuten lässt, ist das Vorkommen der Art nicht auf Feuchtgebiete beschränkt. Gerne werden blumenreiche Wiesen besiedelt. Von zahlreichen Blumenarten wird Pollen und Nektar durch den Rüssel aufgenommen. Auf der Suche nach geeigneten Nahrungsplätzen können weite Strecken zurückgelegt werden.

Die Weibchen legen die Eier in schlammigen Gewässern ab. Die Larven gehören zu den Rattenschwanzlarven. Sie leben von in Abbau befindlicher organischer Substanz und können über das lang ausfahrbare Hinterleibsende Luft an der Wasseroberfläche aufnehmen.

Die Große Sumpfschwebfliege besucht ein breites Spektrum von Blütenpflanzen, hauptsächlich solche mit dichten Blütenständen wie Disteln, Dost, Goldrute. Sie kann auch im Garten angetroffen werden, wenn dort Blütenpflanzen angeboten werden, z.B. Astern wie auf dem Foto. Auf der Suche nach Nektar transportiert die Große Sumpfschwebfliege Pollen der besuchten Wirtspflanzen. Sie putzt sich jedoch häufig und frisst auch einen Teil des Pollens, der am Körper haftet. Bei einer Untersuchung der Bestäubung des Gewöhnlichen Teufelabisses (Succisa pratensis) in Holland wurde festgestellt, dass H.trivittatus zu den wichtigsten Besuchern dieser Pflanze gehörte. Bei Verlassen einer Blüte dieser Pflanze wurde zu über 90 % wieder eine Blüte von S. pratensis aufgesucht (Blütenkonstanz). Sie trägt im bedeutenden Umfang zur erfolgreichen Bestäubung dieser und andrer Pflanzen bei.

Gefährdung

Die Art ist nicht gefährdet.

Lebensraum

In vielen blütenreichen Lebensräumen. Die Larve in schlammigen Gewässern.

Lebensräume in denen die Art vorkommt

Typische Lebensräume

Bergwiesen
Bergwiesen

Bunte Blumenwiesen in hohen Lagen der Mittelgebirge und Alpen ...

Binnensalzstellen mit salztoleranten Pflanzen
Binnensalzstellen mit salztoleranten Pflanzen

Seltene, salzige Orte im Binnenland ...

Gärten
Gärten

Ort der Entspannung und Spender wertvoller Lebensmittel ...

Glatthaferwiese der tiefen und mittleren Lagen
Glatthaferwiese der tiefen und mittleren Lagen

Blütenreiche Mähwiesen im Flachland ...

Lückige Rasen auf basenreichen Graudünen und im Binnenland
Lückige Rasen auf basenreichen Graudünen und im Binnenland

Bunte Naturrasen auf kalkreichen Sanden ...

Mäßig trockene Ruderalflächen mit Wilder Möhre und Steinklee
Mäßig trockene Ruderalflächen mit Wilder Möhre und Steinklee

Der unbeachtete Kleinbiotop in Städten und Dörfern ...

Pfeifengraswiesen
Pfeifengraswiesen

Oft arten- und blütenreiche Wiesen auf feuchtem Untergrund ...

Streuobstwiesen
Streuobstwiesen

Wertvoller Lebensraum und Obstlieferant zugleich ...

Stromtalwiesen
Stromtalwiesen

Seltene artenreiche Auenwiesen entlang der großen Ströme ...

Sümpfe und Feuchtwiesen mit Sumpfdotterblume
Sümpfe und Feuchtwiesen mit Sumpfdotterblume

Blumenmeer auf extensiven, nassen Wiesen ...

Trespen-Halbtrockenrasen auf basenreichen Böden
Trespen-Halbtrockenrasen auf basenreichen Böden

Orchideenvielfalt in wärmebegünstigten Lagen von Kalkgebieten ...

Wacholderheiden auf basischem Untergrund
Wacholderheiden auf basischem Untergrund

Wacholderheiden als Relikt traditioneller Weidenutzung ...



Weitere Lebensräume

Alpine Windheide (Gamsheide)
Alpine Windheide (Gamsheide)

Heiden in hohen Lagen der deutschen Alpengebiete ...

Basische Kleinseggenriede (Davallseggenmoore)
Basische Kleinseggenriede (Davallseggenmoore)

Artenreiche bunte Sümpfe auf Kalk mit Seggen und Wollgras ...

Blumenreiche Blaugrasrasen auf basenreichen Böden der Alpen
Blumenreiche Blaugrasrasen auf basenreichen Böden der Alpen

Blütenreicher Rasen in den Gipfelregionen der Alpen ...

Kalkfelskuppen und -bänder mit Pioniergesellschaften
Kalkfelskuppen und -bänder mit Pioniergesellschaften

Bunte Pioniervegetation auf Felsen und Rohböden ...

Kalkreiche Sümpfe mit Schneidbinse
Kalkreiche Sümpfe mit Schneidbinse

Artenarme Röhrichte mit der Schneidbinse als Charakterart ...

Gebüsche und Hecken mit Weißdorn
Gebüsche und Hecken mit Weißdorn

Linienförmige Lebensadern in der Agrarlandschaft ...

Parkanlagen
Parkanlagen

Grüne Lungen und Erholungsraum in Städten ...

Salzwiesen der Nord- und Ostsee
Salzwiesen der Nord- und Ostsee

Salzige Wiesen im Einflussbereich von Ebbe und Flut ...

Trockene Borstgrasrasen des Flachlandes und der Mittelgebirge
Trockene Borstgrasrasen des Flachlandes und der Mittelgebirge

2Ebenso karge, wie artenreiche Viehweiden der Mittelgebirge ...

Wasserführende Gräben
Wasserführende Gräben

Ein Rückzugsgebiet von Tieren und Pflanzen in der Agrarlandschaft ...

Weinberge und ihre Brachen
Weinberge und ihre Brachen

Wärmeinseln und altes Kulturland ...

Ökologisch bewirtschaftete Hackfruchtäcker und ihre Wildkräuter
Ökologisch bewirtschaftete Hackfruchtäcker und ihre Wildkräuter

Wildkräuter auf Hackfruchtäckern ...


()

Schnellzugriff

Kenndaten

Ordnung Diptera
Familie Syrphidae
Art Große Sumpfschwebfliege
Wiss. Helophilus trivittatus
Autor (Fabricius, 1805)
Häufigkeit häufig
Länge 1.4 - 1.7 cm

Auftreten im Jahr

J F M A M J J A S O N D

Höhenverbreitung

Info Bundesländer


Online: https://www.deutschlands-natur.de/tierarten/fliegen/helophilus-trivittatus/
Datum: 19.03.2024
© 2024 Deutschlands Natur. Alle Rechte vorbehalten.