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Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus)
Die Zwergfledermaus erreicht eine Körpergröße von 3,6 bis 5,1 Zentimetern und eine Spannweite von 18 bis 24 Zentimetern bei einem Gewicht von 3,5 bis 8 Gramm. Sie wiegt also nur wenig mehr als ein Stück Würfelzucker und ist mit zusammengefalteten Flügeln so groß wie eine Streichholzschachtel. Ihre Fellfärbung ist rotbraun bis dunkelbraun, die Unterseite gelbbraun bis graubraun.
Die Ultraschalllaute sind bei 45 kHz gut erkennbar. Dies ist auch ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal zur sehr ähnlichen Mückenfledermaus, welche in einem höheren Frequenzbereich (55 kHz) ihre Ortungslaute abgibt und erst 1990 als eigenständige Art erkannt wurde.
Verbreitung
Die Zwergfledermaus ist in ganz Deutschland verbreitet und unsere häufigste Fledermausart.
Ökologie
Zwergfledermäuse jagen bevorzugt entlang von Vegetationstrukturen. Hauptnahrung sind Insekten, vor allem Zweiflügler wie z. B. Zuckmücken. Bevorzugte Jagdhabitate werden über einen längeren Zeitraum abgeflogen und bejagt. Zwergfledermäuse jagen, anders als andere, lichtscheue Fledermausarten, auch im Siedlungsbereich um Straßenbeleuchtung. Die Jagdgebiete liegen meist in geringer Entfernung zu den Wochenstubenquartieren, Winterquartiere können in bis zu ca. 50 km Entfernung von den Sommerlebensräumen liegen. Meist liegt die Entfernung zwischen Sommer- und Winterquartier jedoch bei unter 20 km.
Zwergfledermäuse sind ausgeprägte Kulturfolger. Ihre Sommerquartiere befinden sich meist an Gebäuden in Spaltenräumen wie z. B. hinter Fassadenverkleidungen. Die Weibchen ziehen ihre Jungen in sogenannten Wochenstubenquartieren auf, die sie ab etwa Mai beziehen. Die Wochenstuben umfassen meist 50 bis 100 Tiere, die Aufzucht der Jungen dauert ca. vier Wochen, danach lösen sich die Wochenstubenquartiere auf. Männchen schlafen eher in Einzelquartieren. Winterquartiere befinden sich vermutlich meist ebenfalls in Spalten an Gebäuden, weitere Funde von überwinternden Zwergfledermäusen gibt es in Höhlen, Felsspalten, Tunneln und Kellern. Vor der Überwinterung entstehen Paarungsquartiere, bei denen die Männchen durch vor ihrem Balzquartier vorgetragene Singflüge Weibchen in ihren Harem zu locken versuchen. Nach der Paarung im Herbst speichert das Weibchen den Samen sieben bis acht Monate, bevor die eigentliche Befruchtung stattfindet und die Tragezeit beginnt. Etwa ab Mitte Juni bis Anfang Juli kommen die Jungen in den Wochenstubenquartieren zur Welt
Gefährdung
Die Zwergfledermaus ist wie alle europäischen Fledermausarten im Anhang IV der FFH-Richtlinie gelistet und demnach besonders streng geschützt. Obwohl sie die häufigste Fledermausart in Deutschland ist, ist sie durch Quartierverluste wie z. B. durch Gebäudesanierungen sowie durch den Einsatz von Pestiziden und die dadurch bedingte Abnahme ihrer Nahrungsgrundlage gefährdet. Die zunehmende Ausräumung der Agrarlandschaft mit Verlust von Hecken, Baumreihen und Streuobstwiesen bedroht diese Art. Eine weitere Bedrohung stellen Windkraftanlagen dar. Die Zwergfledermaus gehört mit einem Anteil von 21 % (Stand April 2013) an den als Schlagopfer unter WEA gefundenen Fledermäusen als eine stark durch Windkraft betroffene Art. Die IUCN stuft die Art aufgrund ihrer Häufigkeit als nicht gefährdet „least concern“ ein. In der Roten Liste wird sie als ungefährdet geführt.
Lebensraum
Die Zwergfledermaus bewohnt sehr viele Lebensräume. Ein Schwerpunkt ihrer Quartiere liegt in Gebäuden innerhalb von Siedlungen, weshalb sie dort auch oft zu sehen ist, beispielsweise bei der Jagd um Straßenlaternen. Aufgrund ihrer Mobilität und breiten ökologischen Amplitude könnte man fast alle Lebensräume dieser Website als typische Lebensräume bezeichnen.
Lebensräume in denen die Art vorkommt
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Kenndaten
Ordnung | Chiroptera |
---|---|
Familie | Vespertilionidae |
Art | Zwergfledermaus |
Wiss. | Pipistrellus pipistrellus |
Autor | (Schreber, 1774) |
Rote Liste D | - |
Häufigkeit | häufig |
Länge | 3.6 - 5.1 cm |
Spannweite | 18 - 24 cm |