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Quendel-Ameisenbläuling (Maculinea arion)
Der Quendel-Ameisenbläuling (Maculinea arion) erreicht eine Flügelspannweite von 33 bis 42 Millimetern und zählt damit zu den größten in Mitteleuropa heimischen Bläulingen. Die Flügeloberseiten sind einheitlich mattblau und mit einem braunen Außenrand versehen, der bei den Weibchen kräftiger und ausgedehnter ist. Am Ende der Vorderflügelmitte befinden sich ein schwarzer Fleck und eine Reihe länglicher, dunkler Flecke.
Die Unterseiten der Hinterflügel sind an der Basis stark dunkelgrün bestäubt, ferner findet man Wurzelaugen und zwei Reihen deutlicher Saumpunkte. Die Quendel-Ameisenbläulinge in niederen Lagen sind größer und heller gefärbt als die der Gebirgslagen, die kleiner und dunkler sind. Die mit der Höhenlage zunehmend dunkler werdenden Flügeloberseiten werden als Anpassung an das insgesamt kühlere Klima betrachtet, da diese Falter Wärmestrahlung besser absorbieren können.
Die Raupen des Quendel-Ameisenbläulings erreichen eine Länge von etwa 15 Millimetern. Der Körper ist dick und zum Kopf hin stark verjüngt. Dieser ist schwarz und wird von den ruhenden Raupen in den Körper zurückgezogen. Die jungen Raupen sind rosa, sie färben sich später weißlich bis ockerfarben um und sind dann gelegentlich lila bis rosa angehaucht.
Verbreitung
Der Quendel-Ameisenbläuling ist vorwiegend in Mittel- und Süd-Deutschland anzutreffen. Die nördlichsten Vorkommen liegen in Süd-Niedersachsen, ehemalige Vorkommen in Norddeutschland sind mittlerweile erloschen.
© Die Verbreitungskarte wurden im Rahmen des LepiDiv-Projektes erstellt und von der Gesellschaft für Schmetterlingsschutz zur Verfügung gestellt.
Ökologie
Der Quendel-Ameisenbläuling bildet eine Generation im Jahr, die von Juni bis Juli fliegt. Sie werden häufig saugend an Thymianen und Oregano angetroffen. Weitere Nektarpflanzen sind Natternköpfe (Echium), Großblütige Braunelle (Prunella grandiflora), Gewöhnliche Kreuzblume (Polygala vulgaris), Gamander-Ehrenpreis (Veronica chamaedrys), Saat-Esparsette (Onobrychis viciifolia), Vogel-Wicke (Vicia cracca, Foto) und Zaun-Wicke (Vicia sepium).
Die Raupen des Quendel-Ameisenbläulings können ab August und nach der Überwinterung bis Mai angetroffen werden. Sie ernähren sich von folgenden Raupenfutterpflanzen: Thymianen (Thymus), insbesondere von Sand-Thymian (Thymus serpyllium) und Breitblättrigem Thymian (Thymus pulegioides), sowie Oregano (Origanum vulgare).
Eine Besonderheit bei diesem Bläuling ist, dass Ameisen eine wichtige Rolle bei der Raupenentwicklung spielen (s.u.).
Gefährdung
Durch die Intensivierung der Landwirschaft oder Aufgabe traditioneller Landnutzungen gehen die Lebensräume dieses Tagfalters überall zurück. Er ist daher in seiner Verbreitung stark rückläufig. Der Quendel-Ameisenbläuling ist auf Anhang IV der Fauna-Flora-Habittatrichtlinie geführt und damit in dem europaweiten Schutznetz Natura2000 berücksichtigt. Er bzw. seine Lebensräume genießen deshalb einen besonderen Schutz.
Besonderheiten
Der Quendel-Ameisenbläuling ist in seienr Entwicklung auf Ameisen angewiesen: Die Weibchen legen die Eier einzeln an den Knospen der Raupenfraßpflanzen ab. Die Raupen schlüpfen nach etwa einer Woche und fressen in den ersten drei Stadien zunächst an den Blüten und reifen Samen ihrer Futterpflanze und verlassen diese dann, um in einem dunklen Versteck darauf zu warten, dass sie von Ameisen in deren Nest getragen werden.
Den Rest ihrer Entwicklung verbringen die myrmekophilen Raupen mit Ameisen. Sie sind in der Lage, längere Zeit zu hungern, da es einige Zeit dauern kann, bis sie von Ameisen-Arbeiterinnen in ihrem Versteck entdeckt werden. Die Arbeiterinnen der Ameisen legen die Bläulingsraupen dann in einer Brutkammer ab. Bei den Ameisen handelt es sich vor allem um die Knotenameise Myrmica sabuleti. Myrmica scabrinodis wird als gelegentlicher Nebenwirt bezeichnet. Die Bläulingsraupe scheidet über die Rückendrüsen Honigtau ab, der für die Wirtsameisen eine Kohlenhydratquelle darstellt. Sie ernährt sich aber bis zur Verpuppung von den Eiern und Larven des Ameisenwirtes. Die Adoption der Raupen gelingt wohl prinzipiell bei allen Myrmica-Arten, allerdings ist die Sterblichkeit nur bei M. sabuleti gering. Dennoch kommen viele Raupen um, weil sie entweder in Gegenwart der Königin von den Arbeiterinnen angegriffen werden, oder weil sie das Ameisennest leer plündern und sich so selbst die Nahrungsgrundlage entziehen.
Die Raupen überwintern im Nest der Wirtsameisen und setzen ihre Entwicklung im darauf folgenden Jahr fort. Die Falter schlüpfen nach einer Puppenruhe von zwei bis vier Wochen am Morgen, wenn die Aktivität der Ameisen im Nest noch gering ist. Daher gelingt es den meisten Faltern, ohne Angriffe von Ameisen das Nest zu verlassen.
Lebensraum
Der Quendel-Ameisenbläuling besiedelt trockenwarme, kurzgrasige Standorte mit lückiger Vegetationsstruktur und Störstellen. Dazu zählen Magerrasen, Kalk- und Sandtrockenrasen, Halbtrockenrasen, Silbergrasfluren sowie Heiden.
Lebensräume in denen die Art vorkommt
Die Texte dieses Artikels basieren in Teilen auf dem Wikipedia-Artikel aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. Die Fotos dieser Webseite sind darin nicht eingeschlossen und unterliegen dem vollen Urheberrecht!
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Kenndaten
Ordnung | Lepidoptera |
---|---|
Familie | Lycaenidae |
Art | Quendel-Ameisenbläuling |
Wiss. | Maculinea arion |
Autor | (Linnaeus, 1758) |
Rote Liste D | 3 |
Häufigkeit | selten |
Spannweite | 3.3 - 4.2 cm |