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Mufflon (Ovis orientalis musimon)
Mufflons sind Wildschafe, bei denen man verschiedene Unterarten unterscheidet. In Deutschland kommt die Unterart Europäischer Mufflon vor.
Europäische Mufflons haben eine Körperlänge bis 120 cm, eine Schulterhöhe von 90 cm, ein Gewicht von 25 bis 40 kg bei Schafen, 35 bis 55 kg bei den Widdern. Der Europäische Mufflon hat ein glattes Haarkleid, die Widder sind im Sommer fuchsrotbraun, meist mit weißlichem Sattelfleck, die Schafe sind bräunlich. Im Winter sind beide Geschlechter dunkler.
Die Widder haben schneckenförmig eingedrehte Hörner bis zu 80 cm Länge, Weibchen haben auf Sardinien gar keine Hörner, auf Korsika dagegen kleinere, leicht nach hinten gebogene Hörner.
Verbreitung
Mufflons sind in Deutschland nicht heimisch, sondern haben ihren Ursprung auf Korsika und Sardinien. Seit etwa 200 Jahren wurden sie - vorwiegend als Jagdwild - in Deutschland eingebürgert. Mufflons kommen in vielen Populationen zerstreut in Deutschland vor. Sie sind jedoch nicht ausgesprochen häufig.
Ökologie
Ursprünglich lebten Europäische Mufflons in offenen Gebirgslandschaften auf steinigen, trockenen Böden. In Mitteleuropa eingebürgert, leben sie in Laub- und Mischwaldgebieten sowohl im Flachland als auch in den Mittelgebirgen, wobei trockene und steinige Böden bevorzugt werden.
Europäische Mufflons bilden meist kleine Rudel mit einem älteren Schaf als Leittier. Widder bilden außerhalb der Brunftzeit oft eigene Verbände. In der Brunftzeit kämpfen die Widder um die Schafe, vor allem mit gegenseitigen Rammstößen der eingedrehten Hörner, um den Konkurrenten abzudrängen.
Europäische Mufflons sind Herbivoren und haben ein breites Nahrungsspektrum. Sie entrinden auch Waldbäume und verhindern weitgehend das Aufkommen von Baumbewuchs. Die Brunft ist im Oktober/November, die Tragzeit beträgt etwa fünf Monate, die Setzzeit ist im März/April. Es werden ein bis zwei Lämmer geboren, die Säugezeit beträgt etwa sechs Monate.
Das Fluchtverhalten der Europäischen Mufflons ist an ihren eigentlichen Hochgebirgslebensraum angepasst: Bei Bedrohung flüchten sie in unzugängliche Felswände. Im Flachland flüchten sie entsprechend nur kurze Strecken und werden so leichte Beute für Verfolger.
Gefährdung
Das Mufflon ist ein Neozoe - also eingebrachter Neubürger - und nicht gefährdet bzw. verschiedenen Bundesländern nicht bewertet.
Besonderheiten
Aufgrund ihres an den Hochgebirgsraum angepassten Fluchtverhaltens können sich Europäische Mufflons im Flachland nur bei Abwesenheit von natürlichen Feinden halten. So wurde die Mufflonpopulation in den neu besiedelten Wolfsrevieren der sächsischen Lausitz innerhalb kurzer Zeit von den Wölfen ausgerottet, während die Populationsgrößen von Hirsch, Wildschwein und der Hauptbeute Reh nicht beeinträchtigt wurden. Ob aber diese Beobachtung auch auf andere Reviere übertragbar ist, wird man erst im Zuge der weiteren Verbreitung der Wölfe in Mitteleuropa verifizieren können.
Die Wiederansiedlung von Luchsen im Harz hat ebenfalls in Kombination mit harten Wintern zu Rückgängen der Mufflon-Population geführt.
Das 1903 ausgewilderte Muffelwild in der Göhrde (Niedersachsen) ist durch die Rückkehr des Wolfes am Aussterben.
Unser Kommentar
Aus Sicht des Naturschutz muss man Arten, die künstlich in unsere Ökosysteme eingebracht werden, immer kritisch gegenüber stehen. Sehr oft entstehen Probleme, weil diese Arten in Konkurrenz oder als unmittelbare Fressfeinde zu heimischen Arten stehen und diese Verdrängen können.
So werden die Bestände des sehr seltenen Braunen Schildfarns (Polystichum braunii) am Hohen Meisner durch eine lokale Population von Mufflons beeinträchtigt. Forderungen die nicht heimischen Mufflons aus dem Gebiet zu entfernen führen zu einem Aufschrei in der Jägerschaft. Aus ökologischer und naturschutzfachlicher Sicht ist das nicht gerechtfertigt!
Lebensräume in denen die Art vorkommt
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Kenndaten
Ordnung | Artiodactyla |
---|---|
Familie | Bovidae |
Art | Mufflon |
Wiss. | Ovis orientalis musimon |
Autor | (Pallas, 1811) |
Rote Liste D | - |
Häufigkeit | selten |
Fauna | gebietsfremd |