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Kreuzkröte (Bufo calamita)
Die Größe der Männchen reicht bei Kreuzkröten von vier bis sieben Zentimetern, die der Weibchen von fünf bis acht Zentimetern. Der Rücken ist auf hellerem Grund braun- oder olivfarben marmoriert. Die Hautoberfläche ist trocken und warzig. Die großen Warzen sowie die Parotiden am Hinterkopf sind manchmal rötlich gefärbt.
Über ihr „Kreuz“ (den Rücken) zieht sich in der Regel (aber nicht immer) eine dünne gelbe Längslinie. Der Körper ist gedrungen, der Kopf nach vorne stark abfallend, die Schnauze gerundet, die Pupille waagerecht elliptisch, die Iris zitronengelb bis grünlich. Die Hinterbeine sind auch für Krötenverhältnisse besonders kurz, so dass Kreuzkröten selten hüpfen, sondern sich charakteristischerweise mausartig krabbelnd vorwärts bewegen.
Verbreitung
In Deutschland kommt die Kreuzkröte – allerdings zerstreut und unstetig – in weiten Teilen vor; Lücken gibt es vor allem in Mittelgebirgen. In vielen Regionen sind die Bestände offenbar rückläufig.
Auf manchen Nordseeinseln mit Dünenlandschaften ist die Kreuzkröte dagegen die häufigste Amphibienart. Entgegen früheren Vermutungen liegt dies jedoch nicht an einer besonders hohen Salztoleranz, sondern daran, dass die Dünen und sandigen Vorländer der Kreuzkröte hier einen Vorteil gegenüber anderen Amphibienarten gewähren.
© Verbreitungskarte. DGHT e.V. (Hrsg. 2014): Verbreitungsatlas der Amphibien und Reptilien Deutschlands, auf Grundlage der Daten der Länderfachbehörden, Facharbeitskreise und NABU Landesfachausschüsse der Bundesländer sowie des Bundesamtes für Naturschutz.
Ökologie
Die Männchen der Kreuzkröte erzeugen zur Laichzeit mit Hilfe einer blau gefärbten, großen, kehlständigen Schallblase laute Paarungsrufe, um fortpflanzungswillige Weibchen auf sich aufmerksam zu machen. Die Rufserien lassen sich als metallisch lautes Rätschen („ärr … ärr … ärr“) umschreiben. Nächtliche Kreuzkröten-Rufchöre sind manchmal fast zwei Kilometer weit zu hören. In Mitteleuropa liegt die Hauptrufperiode im April und Mai. Je nach Witterungsverlauf ist aber auch schon ein früherer Rufbeginn (Ende März) möglich oder es finden in den Sommermonaten – ausgelöst durch ausgiebige Regenphasen – weitere Ruf- und Laichperioden statt.
Die ein- oder zweireihigen, perlenkettenartigen, ein bis zwei Meter langen Laichschnüre werden im Flachwasser direkt auf dem Gewässerboden abgelegt, ohne Bezug zu Pflanzenstängeln oder anderen Vertikalstrukturen. Sie sind nicht in jedem Fall sicher von denen der Erdkröte zu unterscheiden, die aber normalerweise früher ablaicht und die Eischnüre bevorzugt an etwas tieferen Wasserstellen zwischen Stängeln und untergetauchten Ästen verankert.
Die Anzahl der schwarzen Eier beträgt zwischen 2800 und 4000, wobei der Eidurchmesser bei einem bis 1,7 Millimetern liegt. Auch die dunklen, kleinen Kaulquappen ähneln denen der Erdkröte; ab dem Reifestadium mit Hinterbeinen weisen sie allerdings oft einen undeutlichen, hellen Kehlfleck auf. Ihre Länge einschließlich des Ruderschwanzes beträgt bis zu 36 Millimetern. Bei günstigen äußeren Bedingungen benötigen Kreuzkröten-Kaulquappen nur drei bis sechs Wochen bis zur Metamorphose. Die Dauer der Larvalentwicklung wird unter anderem von der Wassertemperatur, dem Nahrungsangebot, der Bestandsdichte, der Konkurrenz mit anderen Larven und der drohenden Austrocknung des Gewässers beeinflusst. Als minimale Entwicklungsdauer im Freiland gelten 17 Tage, und maximal kann diese zwischen 84 und 100 Tagen betragen.
Gefährdung
Als Pionierbesiedler vegetationsarmer Trockenbiotope mit kleineren, oft sporadischen Wasseransammlungen („Pfützen“) leiden Kreuzkröten unter dem Fehlen oder zu raschen Austrocknen geeigneter Laichgewässer sowie unter der Verbuschung und Beschattung ihrer Habitate. Besonders betroffen sind sie aber von Eingriffen wie der Rekultivierung oder Umnutzung von Brachland und ehemaligen Bodenabbaugruben. Da die Flussauen in Mitteleuropa oft durch Begradigungen und Deichbau in ihrer hydrologischen und oberflächenstrukturellen Dynamik stark beeinträchtigt sind, können dort meist auch keine natürlichen Lebensräume für Kreuzkröten mehr entstehen.
Lebensraum
Die Kreuzkröte ist eine Pionierart warmer, offener Lebensräume in Gebieten mit lockeren und sandigen Böden. Das Vorhandensein vegetationsarmer bis -freier Biotope mit ausreichenden Versteckmöglichkeiten als Landlebensraum sowie kaum bewachsener Flach- und Kleingewässer als Laichplätze ist Voraussetzung für die Existenz der Kreuzkröte.
Die Bevorzugung sehr flacher Kleinstgewässer für das Absetzen der Laichschnüre birgt einerseits die Gefahr der Austrocknung, bevor die Larven ihre Metamorphose vollendet haben. Andererseits bieten solche Habitate den Vorteil, dass sie sich sehr rasch erwärmen und keine Fressfeinde im Wasser vorhanden sind. Besiedelt werden Abgrabungsflächen, Binnendünen, Bergbaufolgelandschaften, Brachen, Baugelände, Truppenübungsplätze, Küstendünen, Salzwiesen sowie Ruderalflächen im menschlichen Siedlungsbereich. Selbst in strukturarmen Agrarlandschaften wird die Art manchmal angetroffen, sofern geeignete Laichhabitate zur Verfügung stehen. Bei den genannten Habitaten handelt es sich um Sekundärbiotope. Die Kreuzkröte ist ursprünglich eine Art der heute durch Begradigung und Eindämmung der Flussläufe und dem Bau von Stauwerken sehr selten gewordenen Auenlandschaften, in denen sie auf offenen, trocken-warmen, meist sandigen Standorten optimale Fortpflanzungsbedingungen vorfindet.
Lebensräume in denen die Art vorkommt
Die Texte dieses Artikels basieren in Teilen auf dem Wikipedia-Artikel aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. Die Fotos dieser Webseite sind darin nicht eingeschlossen und unterliegen dem vollen Urheberrecht!
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Kenndaten
Ordnung | Anura |
---|---|
Familie | Bufonidae |
Art | Kreuzkröte |
Wiss. | Bufo calamita |
Autor | Laurenti, 1768 |
Rote Liste D | V |
Häufigkeit | mittel |
Länge | 4 - 7 cm |
Eizahl | 4000 |