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Heuschrecken in Deutschland
In Deutschland zählt die Deutsche Gesellschaft für Orthopterologie e.V. aktuell genau 90 Heuschreckenarten. Damit ist die Gruppe ähnlich groß, wie beispielsweise die der Libellen oder Säugetiere. Für eine Insektenordnung sind das nicht viele Arten, wenn man beispielsweise die 7000 Käferarten gegenüberstellt. Die Biologen unterscheiden innerhalb der Heuschrecken zwei Gruppen: die Langfühlerschrecken (Ensifera) und die Kurzfühlerschrecken (Caelifera). (Foto: Rote Keulenschrecke (Gomphocerippus rufus))
Viele kennen Heuschrecken nur als hüpfende Insekten aus Wiesen, dabei können die meisten Arten durchaus fliegen. Selbst innerhalb von kurzflügligen, flugunfähigen Arten gibt es ab und an Varianten, welche lange Flügel ausbilden. Man kann dies als Anpassung der Natur für die Besiedlung neuer Lebensräume sehen. Dennoch ist die bevorzugte Fortbewegungsart von Heuschrecken doch das Klettern und Springen und bei allen Arten findet man mehr oder weniger ausgeprägte Sprungbeine.
Ein weiteres Charakteristikum ist die Lauterzeugung der Heuschrecken. Diese geschieht auf verschiedenste Art: Meistens durch Reiben der Schenkel an den Flügeln (Caelifera) oder Aneinanderreiben der Vorderflügel (Ensifera), aber auch Reiben der Mundwerkzeuge, Klopfen der Füße etc. Die Laute einiger Heuschreckenarten bewegen sich am oberen Frequenzbereich oder über der Hörschwelle des Menschen, werden also von vielen im Alter oder generell nicht (mehr) gehört. Die Stimmen der Heuschrecken sind ein wichtiges Bestimmungsmerkmal, da sie sich bei unterschiedlichen Arten charakteristisch unterscheiden und i.d.R. leichter zu bemerken sind, als Tiere im Gelände.
Heuschrecken ernähren sich von "Mischkost". Zwar werden von den meisten Arten Pflanzen als Nahrung bevorzugt, aber auch tierische Kost - z.B. andere Insekten - wird meistens nicht verschmäht, von einigen Arten sogar bevorzugt. Die meisten Arten durchlaufen nach der Überwinterung als Ei im Jahresverlauf mehrere Larvenstadien und häuten sich im Hochsommer zum erwachsenen Tier; in dieser Zeit findet auch die Vermehrung statt. Das ist der Grund, warum man erst dann ihre Stimmen in den Wiesen hört, denn nur erwachsene Tier geben ihre Laute ab. Die ersten Fröste beenden dann meistens diesen Zyklus.
Ökologie und Naturschutz
Heuschrecken kommen in zahlreichen unterschiedlichen Lebensräumen vor. Während einige Arten wie das Grüne Heupferd in vielen Lebensräumen angetroffen werden können, gibt es auch ausgesprochene Spezialisten die z.B. nur auf Schotterflächen von Alpenflüssen, speziellen Laubwäldern oder seltenen Grünlandbiotopen vorkommen. Tendenziell ist für die Arten dabei weniger die Anwesenheit bestimmter Pflanzenarten wichtig, sondern vielmehr die kleinräumige Struktur und Lage des Habitates. Also wie dicht und hoch die Pflanzenarten wachsen, gibt es freie Bodenflächen, wie ist die Besonnung der Fläche, wechselt die Ausprägung der Pflanzendecke kleinflächig etc. Heuschrecken zeigen dadurch sehr sensibel den Zustand eines Lebensraumes an und werden im Naturschutz als "Indikatororganismen" verwendet. Wird ein Lebensraum - z.B. durch Düngung - verändert, ändert sich eben jene Struktur lange bevor einzelnen Pflanzenarten aussterben.
[Die Heuschrecken auf dieser Website sind gerade in Bearbeitung und werden kontinuierlich erweitert. Eine Liste noch nicht aufgenommener Arten findet sich unten, alle heimischen Arten als Download in der rechten Spalte.]
Aktuell auf dieser Website aufgenommene Heuschrecken
Folgende Arten aus Deutschland sind noch nicht aufgenommen:
- Nadelholz-Säbelschrecke (Barbitistes constrictus)
- Vierpunkt Sichelschrecke (Phaneroptera nana)
- Wanstschrecke (Polysarcus denticauda)
- Weinhähnchen (Oecanthus pellucens)
- Ameisengrille (Myrmecophilus acervorum)
- Maulwurfsgrille (Gryllotalpa gryllotalpa)
- Gemeine Dornschrecke (Tetrix undulata)
- Langfühler-Dornschrecke (Tetrix tenuicornis)
- Westliche Dornschrecke (Tetrix ceperoi)
- Zweipunkt-Dornschrecke (Tetrix bipunctata)
- Ägyptische Heuschrecke (Anacridium aegyptium)
- Blauflügelige Sandschrecke (Sphingonotus caerulans)
- Europäische Wanderheuschrecke (Locusta migratoria)
- Fluss-Strandschrecke (Epacromius tergestinus)
- Grüne Strandschrecke (Aiolopus thalassinus)
- Kreuzschrecke (Oedaleus decorus)
- Schlanke Ödlandschrecke (Acrotylus patruelis)
- Veränderliche Schrecke (Celes variabilis)
- Buntbäuchiger Grashüpfer (Omocestus rufipes)
- Bunter Grashüpfer (Omocestus viridulus)
- Feld-Grashüpfer (Chorthippus apricarius)
- Gefleckte Keulenschrecke (Myrmeleotettix maculatus)
- Kleine Höckerschrecke (Arcyptera microptera)
- Kleiner Heidegrashüpfer (Stenobothrus stigmaticus)
- Nachtigall-Grashüpfer (Chorthippus biguttulus)
- Rotleibiger Grashüpfer (Omocestus haemorrhoidalis)
- Schwarzfleckiger Grashüpfer (Stenobothrus nigromaculatus)
- Steppen-Grashüpfer (Chorthippus vagans)
- Sumpf-Grashüpfer (Chorthippus montanus)
- Verkannter Grashüpfer (Chorthippus mollis)
- Weißrandiger Grashüpfer (Chorthippus albomarginatus)
- Wiesen-Grashüpfer (Chorthippus dorsatus)
- Zwerg-Grashüpfer (Stenobothrus crassipes)
- Dahlemer Gewächshausschrecke (Phlugiola dahlemica)
- Südliche Eichenschrecke (Meconema meridionale)
- Große Schiefkopfschrecke (Ruspolia nitidula)
- Braunfleckige Beißschrecke (Platycleis tesselata)
- Heideschrecke (Gampsocleis glabra)
- Kleine Braunfleckige Beißschrecke (Platycleis veyseli)
- Kurzflügelige Beißschrecke (Metrioptera brachyptera)
- Östliches Heupferd (Tettigonia caudata)
- Steppen-Beißschrecke (Platycleis montana)
- Zweifarbige Beißschrecke (Metrioptera bicolor)
- Gewächshausschrecke (Diestrammena asymnamora)
- Bedornte Höhlenschrecke (Troglophilus neglectus)
- Kurzflügelgrille (Gryllodes sigillatus)
- Östliche Grille (Modicogryllus frontalis)
- Südliche Grille (Eumodicogryllus bordigalensis)
- Zweifleckgrille (Gryllus bimaculatus)
- Sumpfgrille (Pteronemobius heydenii)