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Goldener-Scheckenfalter (Euphydryas aurinia)

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Goldener-Scheckenfalter (Euphydryas aurinia)

Goldene Scheckenfalter (Euphydryas aurinia) erreichen eine Flügelspannweite von 35 bis 38 Millimetern. Sie haben dunkle Flügeloberseiten, die mit einem fast rechteckig angeordneten, aus hellen und dunkelorangen Flächen bestehenden Muster dominiert sind, das aber zum Teil um den Flügelansatz fehlt. Dabei bilden die orangen Flächen eine Binde, die nahe dem Hinterrand der Flügel verläuft. Die Flächen sind auf den Hinterflügeln dunkel gekernt.

Die Unterseite der Hinterflügel sind beim Goldenen Scheckenfalter cremefarben und orange gefärbt, wobei auf den Hinterflügeln vorne mehrere Flecken und in der Mitte und am Rand je eine cremefarbene Binde zu sehen ist. Zwischen den beiden Binden verläuft eine leicht verwaschene gelbe Punktreihe, die schwarz gekernt ist. Im Allgemeinen sind die Unterseiten nur matt und verwaschen gefärbt. Im Gebirge haben die Falter eine andere Färbung. Sie sind deutlich kleiner und haben neben blasseren Farben auch deutlich kleinere farbige Flächen. Die dunkelbraune Grundfärbung dominiert. Diese Tiere bilden aber keine Unterart, da abhängig von der Höhenlage ein kontinuierliches Verändern stattfindet. Diese ist durch die verschiedenen Umweltbedingungen beeinflusst.

Auch die Raupen dieser Formen sind anders gefärbt: sie sind schwarz und tragen nur sehr kleine, dafür aber am ganzen Körper verteilte weiße Punkte. Die Raupen werden ca. 30 Millimeter lang und sind schwarz. Am Rücken tragen sie viele weiße Punkte und auch auf den Seiten haben sie eine weiß schwarze Längsbinde.

Verbreitung

Verbreitung Euphydryas aurinia

Der Goldene Scheckenfalter ist in ganz Deutschland verbreitet, aber nirgendwo häufig.

© Die Verbreitungskarte wurden im Rahmen des LepiDiv-Projektes erstellt und von der Gesellschaft für Schmetterlingsschutz zur Verfügung gestellt.


Ökologie

Die Goldenen Scheckenfalter fliegen in Abhängigkeit von der Region in einer Generation zwischen Mitte April und Mitte Juli. Sie besuchen Blüten von Arnika, Wiesen-Knöterich, Kratzdistel, Löwenzahn, Labkraut, Witwenblume, Wiesen-Schaumkraut, Hahnenfuß, Trollblume (Foto), Fingerkraut, Wundklee oder Zypressen-Wolfsmilch.

Die Raupen ernähren sich in Feuchtgebieten besonders von Teufelsabbiss (Succisa pratensis), auf Trockenrasen ernähren sie sich von Tauben-Skabiose (Scabiosa columbaria) - er wird deshalb auch Skabiosen-Scheckenfalter genannt - und seltener auch von anderen Kardengewächsen und Enzianarten. Die Gebirgsformen fressen an Clusius-Enzian (Gentiana clusii) und Kochschem Enzian (Gentiana acaulis). Die Weibchen legen ihre Eier eng aneinander in Eispiegeln an der Unterseite der Blätter der Futterpflanzen ab. Die Raupen schlüpfen im Hochsommer und leben in einem Gespinst in Gesellschaft zusammen. Dieses Gespinst breitet sich nach und nach von einem Blatt auf mehrere benachbarte aus. Im August wird von den einigen Millimeter langen Raupen ein neues Gespinst gebaut. Darin überwintern sie. Im nächsten Jahr fressen sie alleine lebend bis Ende April bzw. Anfang Mai, bis sie ausgewachsen sind

Gefährdung

Die Art ist durch die Intensivierung der Landwirtschaft sehr stark rückläufig und sehr selten. Sie ist in der Roten Liste Deutschlands als "stark gefährdet" eingetragen. In Österreich war die Art noch Mitte des 20. Jahrhunderts durch ihre unzähligen Populationen auf fast allen feuchteren Wiesen bekannt. Heute ist sie eine hochgradig rückgängige Art, ein hochempfindlicher Bioindikator für Nutzungsintensivierung.

Lebensraum

Der Goldener-Scheckenfalter lebt sowohl in mageren Feuchtgebieten und Feuchtwiesen, wo sie auf Teufels-Abbiss oder Schwalbenwurz-Enzian beobachtet werden können, als auch auf Trockenrasen mit Tauben-Skabiose - z.B. Kaiserstuhl, Saarland, Thüringen.

Lebensräume in denen die Art vorkommt

Typische Lebensräume

Pfeifengraswiesen
Pfeifengraswiesen

Oft arten- und blütenreiche Wiesen auf feuchtem Untergrund ...

Trespen-Halbtrockenrasen auf basenreichen Böden
Trespen-Halbtrockenrasen auf basenreichen Böden

Orchideenvielfalt in wärmebegünstigten Lagen von Kalkgebieten ...

Wacholderheiden auf basischem Untergrund
Wacholderheiden auf basischem Untergrund

Wacholderheiden als Relikt traditioneller Weidenutzung ...



Weitere Lebensräume

Alpenrosen- und Schneeheidebestände auf Kalkgestein in den Alpen
Alpenrosen- und Schneeheidebestände auf Kalkgestein in den Alpen

Alpenrosen in den Kalkalpen oberhalb der Baumgrenze ...

Basische Kleinseggenriede (Davallseggenmoore)
Basische Kleinseggenriede (Davallseggenmoore)

Artenreiche bunte Sümpfe auf Kalk mit Seggen und Wollgras ...

Blumenreiche Blaugrasrasen auf basenreichen Böden der Alpen
Blumenreiche Blaugrasrasen auf basenreichen Böden der Alpen

Blütenreicher Rasen in den Gipfelregionen der Alpen ...

Durchrieselte Anmoore entlang alpiner Wildbäche
Durchrieselte Anmoore entlang alpiner Wildbäche

Nasse, durchrieselte Ränder kleiner Alpenbäche ...

Flachgründige Trockenrasen auf basischem Untergrund
Flachgründige Trockenrasen auf basischem Untergrund

Karke, trockene Extremstandorte auf basischem Gestein ...

Glatthaferwiese der tiefen und mittleren Lagen
Glatthaferwiese der tiefen und mittleren Lagen

Blütenreiche Mähwiesen im Flachland ...

Kalkreiche Sümpfe mit Schneidbinse
Kalkreiche Sümpfe mit Schneidbinse

Artenarme Röhrichte mit der Schneidbinse als Charakterart ...

Kontinentale Federgras-Steppenrasen
Kontinentale Federgras-Steppenrasen

Steppenlebensräume wärmebegünstigten, sommertrockenen Gebieten in Deutschland ...

Kontinentale Fiederzwenken-Halbtrockenrasen
Kontinentale Fiederzwenken-Halbtrockenrasen

Magerrasen in kontinentalen Trockengebieten Deutschlands ...

Lückige Rasen auf basenreichen Graudünen und im Binnenland
Lückige Rasen auf basenreichen Graudünen und im Binnenland

Bunte Naturrasen auf kalkreichen Sanden ...

Polsterseggenrasen auf basenreichen Böden der Alpen
Polsterseggenrasen auf basenreichen Böden der Alpen

Niedrige Rasen in den Kalkalpen ...

Rostseggenrasen auf basenreichen Böden der Alpen
Rostseggenrasen auf basenreichen Böden der Alpen

Wüchsige Seggenrasen in Hanglagen ...

Saure Kleinseggenriede (Braunseggenriede)
Saure Kleinseggenriede (Braunseggenriede)

Sumpfige Stellen mit Sauergräsern ...

Streuobstwiesen
Streuobstwiesen

Wertvoller Lebensraum und Obstlieferant zugleich ...

Sümpfe und Feuchtwiesen mit Sumpfdotterblume
Sümpfe und Feuchtwiesen mit Sumpfdotterblume

Blumenmeer auf extensiven, nassen Wiesen ...


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Kenndaten

Ordnung Lepidoptera
Familie Nymphalidae
Art Goldener-Scheckenfalter
Wiss. Euphydryas aurinia
Autor (Rottemburg, 1775)
Rote Liste D 2
Häufigkeit selten
Spannweite 3.5 - 3.8 cm

Auftreten im Jahr

J F M A M J J A S O N D

Höhenverbreitung

Download Artenliste

Tagfalter in Deutschland


Online: https://www.deutschlands-natur.de/tierarten/tagfalter/goldener-scheckenfalter/
Datum: 19.03.2024
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