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Warzenbeißer (Decticus verrucivorus)

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Warzenbeißer (Decticus verrucivorus)

Die Männchen der Warzenbeißer werden 24 bis 38 Millimeter, die Weibchen 26 bis 44 Millimeter lang. Die Färbung variiert zwischen grün, gelbbraun und schwarzbraun, vielfach sind die Tiere aus einer Mischung dieser Farben gescheckt.

Die Flügel haben dunkelbraune Würfelflecken. Sie sind schmal und klein im Vergleich zum massigen Körper. Bei den Männchen sind die Vorderflügel im Mittel 27,36 mm lang, die Länge der Hinterflügel, die in Ruhe von den Vorderflügeln vollständig verdeckt sind, beträgt im Mittel 24,70 mm. Bei den Weibchen messen die Vorderflügel im Mittel 29,03 mm, die Hinterflügel 26,65 mm. Sehr kurzflüglige Formen und langflüglige Exemplare sind bekannt.

Die Fühler der Warzenbeißer sind etwa körperlang. Die lange Legeröhre (Ovipositor) der Weibchen ist leicht nach oben gebogen. Die Cerci der Männchen tragen hinter der Mitte Zähnchen.

Verbreitung

Verbreitung Decticus verrucivorus

Der Warzenbeißer ist grundsätzlich in fast ganz Deutschland verbreitet, bevorzugt jedoch höhere Lagen. In tieferen Lagen, wie z.B. im Nordwesten Deutschlands, oder generell in nördlichen Teilen Deutschlands ist er zunehmend selten.

© Verbreitungskarte. Deutsche Gesellschaft für Orthopterologie e.V. (DGfO)


Ökologie

Der Warzenbeißer stellt hohe Anforderungen an seinen Lebensraum und reagiert empfindlich auf Nutzungsänderungen. Er bevorzugt wenig intensives Grünland mit niedriger Wuchshöhe der Pflanzen. Zwar sollten die Standorte sonnig - gerne in Hanglage - sein, dennoch ist eine gewisse Feuchte des Lebensraumes für die Eientwicklung wichtig.

Warzenbeißer sind tagaktiv. Bei der Paarung klammert sich das Männchen mit den Vorderbeinen an der Legeröhre des Weibchens an. Die hellen Eier werden einzeln in die Erde gelegt. Bis die Larven ausgewachsen sind, vergehen zirka eineinhalb Jahre. Erste erwachsene Tiere sind in Mitteleuropa ab Anfang Juni zu beobachten.

Gefährdung

Die speziellen Ansprüche des Warzenbeißers  haben dazu geführt, dass er zu den großen Verlierern in der modernen Landwirtschaft geworden ist. Nutzungsintensivierungen wirken sich sehr schnell auf die Struktur des Grünlandes (Pflanzendichte, Wuchshöhe) aus und damit verschlechtern sie die Lebensbedingungen des Warzenbeißers.

Er gilt in Deutschland als gefährdet.

Besonderheiten

Der ungewöhnliche Namen für eine Heuschrecke ist in der Vergangenheit begründet. Auf Grund seiner ätzenden Verdauungssäfte ließ man früher das Tier in Warzen beißen und erhoffte sich dadurch eine heilende Wirkung.

Lebensraum

Wenig intensive genutztes Grünland mit geringer Wuchshöhe der Pflanzen, sonniger Lage und wechselnder Dichte des Bewuchses.

Lebensräume in denen die Art vorkommt

Typische Lebensräume

Alpine Fettweiden
Alpine Fettweiden

Bunte Weiden auf Almen ...

Bergwiesen
Bergwiesen

Bunte Blumenwiesen in hohen Lagen der Mittelgebirge und Alpen ...

Borstgrasrasen der Alpen
Borstgrasrasen der Alpen

Arnikawiesen in den Alpen ...

Feuchte Borstgrasrasen des Flachlandes und der Mittelgebirge
Feuchte Borstgrasrasen des Flachlandes und der Mittelgebirge

Feuchte, saure und magere Rasen in tieferen Lagen ...

Pfeifengraswiesen
Pfeifengraswiesen

Oft arten- und blütenreiche Wiesen auf feuchtem Untergrund ...

Rostseggenrasen auf basenreichen Böden der Alpen
Rostseggenrasen auf basenreichen Böden der Alpen

Wüchsige Seggenrasen in Hanglagen ...

Trespen-Halbtrockenrasen auf basenreichen Böden
Trespen-Halbtrockenrasen auf basenreichen Böden

Orchideenvielfalt in wärmebegünstigten Lagen von Kalkgebieten ...

Trockene Borstgrasrasen des Flachlandes und der Mittelgebirge
Trockene Borstgrasrasen des Flachlandes und der Mittelgebirge

2Ebenso karge, wie artenreiche Viehweiden der Mittelgebirge ...

Wacholderheiden auf basischem Untergrund
Wacholderheiden auf basischem Untergrund

Wacholderheiden als Relikt traditioneller Weidenutzung ...



Weitere Lebensräume

Basische Kleinseggenriede (Davallseggenmoore)
Basische Kleinseggenriede (Davallseggenmoore)

Artenreiche bunte Sümpfe auf Kalk mit Seggen und Wollgras ...

Blauschillergras-Sandrasen Dünen im Binnenland
Blauschillergras-Sandrasen Dünen im Binnenland

Lückige Rasen auf sandigen Dünen im Binnenland ...

Blumenreiche Blaugrasrasen auf basenreichen Böden der Alpen
Blumenreiche Blaugrasrasen auf basenreichen Böden der Alpen

Blütenreicher Rasen in den Gipfelregionen der Alpen ...

Glatthaferwiese der tiefen und mittleren Lagen
Glatthaferwiese der tiefen und mittleren Lagen

Blütenreiche Mähwiesen im Flachland ...

Grasnelken-Sandmagerrasen auf Graudünen und im Binnenland
Grasnelken-Sandmagerrasen auf Graudünen und im Binnenland

Sandrasen mit rosa Blütenpracht ...

Kalkreiche Sümpfe mit Schneidbinse
Kalkreiche Sümpfe mit Schneidbinse

Artenarme Röhrichte mit der Schneidbinse als Charakterart ...

Kontinentale Federgras-Steppenrasen
Kontinentale Federgras-Steppenrasen

Steppenlebensräume wärmebegünstigten, sommertrockenen Gebieten in Deutschland ...

Kontinentale Fiederzwenken-Halbtrockenrasen
Kontinentale Fiederzwenken-Halbtrockenrasen

Magerrasen in kontinentalen Trockengebieten Deutschlands ...

Lückige Rasen auf basenreichen Graudünen und im Binnenland
Lückige Rasen auf basenreichen Graudünen und im Binnenland

Bunte Naturrasen auf kalkreichen Sanden ...

Silbergrasfluren auf Graudünen und im Binnenland
Silbergrasfluren auf Graudünen und im Binnenland

Küsten- und Binnendünen mit Silbergras ...

Streuobstwiesen
Streuobstwiesen

Wertvoller Lebensraum und Obstlieferant zugleich ...

Sümpfe und Feuchtwiesen mit Sumpfdotterblume
Sümpfe und Feuchtwiesen mit Sumpfdotterblume

Blumenmeer auf extensiven, nassen Wiesen ...

Trockene Heiden der Mittelgebirge mit Beständen der Besenheide
Trockene Heiden der Mittelgebirge mit Beständen der Besenheide

Heidelandschaften auf kargen und sauren Böden ...

Wacholderheiden auf saurem Untergrund
Wacholderheiden auf saurem Untergrund

Urige Wacholderbestände auf saurem Boden ...

Weidelgras-Weißklee-Weiden
Weidelgras-Weißklee-Weiden

Selten gewordenes Grünland in tieferen Lagen ...


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Kenndaten

Ordnung Orthoptera
Familie Tettigoniidae
Art Warzenbeißer
Wiss. Decticus verrucivorus
Autor (Linnaeus, 1758)
Rote Liste D 3
Häufigkeit mittel
Länge 3.4 - 4.2 cm

Auftreten im Jahr

J F M A M J J A S O N D

Höhenverbreitung

Download Artenliste

Heuschrecken in Deutschland


Online: https://www.deutschlands-natur.de/tierarten/heuschrecken/warzenbeisser/
Datum: 19.03.2024
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