Kein Treffer
Graue Gartenwanze (Rhaphigaster nebulosa)

© Alle Rechte vorbehalten. Interesse an dem Foto?

Graue Gartenwanze (Rhaphigaster nebulosa)

Die Graue Gartenwanze (Rhaphigaster nebulosa) erreicht eine Länge von 14 bis 16 Millimeter. Sie ist schmutzig graugelb bis braun gefärbt mit ungleichmäßig verteilten Punktgruben auf der Körperoberseite. Die Membran der Vorderflügel ist häufig dunkelbraun gefleckt. Der Seitenrand des Hinterleibs (Connexivum) ist mit einem schwarzgelben Muster versehen. Die Fühler sind vom ersten bis zweiten Glied schwarz, vom dritten bis zum fünften geringelt, wobei jeweils die proximalen Hälften hellgelb gefärbt sind. Auf der Unterseite befindet sich zwischen den Hüften ein langer Dorn. Die Mundteile sind als Stechrüssel ausgebildet.

Die Wanze kann sehr leicht mit der in Teilen Europas in Ausbreitung begriffenen Marmorierten Baumwanze (Halyomorpha halys) verwechselt werden. Letztere weist eine im Vergleich eher quadratische (statt dreieckige) Kopfform, eine charakteristische Querreihe von fünf hellen Flecken auf dem Scutellum, eine zarte dunkle Längsstreifung (statt Punktierung) der transparenten Flügelabschnitte und eine leicht abweichende Bänderung der Antennen auf, zudem fehlt der Dorn an der Unterseite.

Verbreitung

In Deutschland hat sich Graue Gartenwanze (Rhaphigaster nebulosa), etwa seit dem Jahr 2000, stark nach Norden hin ausgebreitet. Nach teilweise jahrzehntelanger Abwesenheit wurde sie so seit 1999 in Sachsen-Anhalt, seit 2006 in Schleswig-Holstein und seit 2007 in Hamburg gefunden. Ein Übersehen der großen und auffälligen Art gilt dabei als unwahrscheinlich. Gleichzeitig wurde die Art auch in Süddeutschland, wo sie vorher immer nur sporadisch vorkam, auffallend häufiger, so etwa in Bayern. Wie bereits bei früheren Beobachtungen ist die Art in Städten vielfach häufiger als in ihrem Umland, dafür wird die stärkere Erwärmung des Stadtgebiets verantwortlich gemacht, die die wärmeliebende Art begünstigt. Besonders auffallend sind Massen-Überwinterungsquartiere der als Imago überwinternden Art, die etwa von Hausmauern (Bayern), aber auch unter Rindenschuppen von Platanen (Magdeburg) angegeben werden.

Ökologie

Graue Gartenwanze (Rhaphigaster nebulosa) lebt phytophag auf verschiedenen Laubgehölzen. Gelegentlich saugt sie auch an toten Insekten. Die Weibchen kleben im späten Frühling etwa 40 Eier in Streifen oder Scheiben an Pflanzenteile. Die schlüpfenden jungen Wanzen sind in ihrer Färbung variabel und flügellos. Erst ab dem dritten Nymphenstadium sind kurze Stummelflügel erkennbar. Zur Feindabwehr besitzen die Jungwanzen Stinkdrüsen auf dem Rücken, bei den adulten Tieren befinden sich diese an der Unterseite der Brust. Bei Bedrohung wird ein stark riechendes Sekret abgegeben. Die Gartenwanze ist kein guter Flieger, sie gibt bei ihrem schwerfälligen Flug laute Summtöne von sich.

Die Graue Gartenwanze ist tagaktiv und wärmeliebend. Wie alle Baumwanzen bildet sie nur eine Generation pro Jahr. Die Überwinterung erfolgt gern an efeubewachsenen Wänden. Bei der Suche nach einem geeigneten Winterversteck (Ritzen oder Spalten) verirrt sie sich auch in Häuser. Die Adulten sind schon an den ersten warmen Tagen sehr früh im Jahr aktiv.

Lebensräume in denen die Art vorkommt

Typische Lebensräume

Gärten
Gärten

Ort der Entspannung und Spender wertvoller Lebensmittel ...

Linden-Ahorn-Blockschuttwälder auf trocken-warmen Standorten
Linden-Ahorn-Blockschuttwälder auf trocken-warmen Standorten

Trockene Hangwälder auf grobem Untergrund ...

Mittelwälder
Mittelwälder

Seltene Waldform in Deutschland ...

Parkanlagen
Parkanlagen

Grüne Lungen und Erholungsraum in Städten ...

Zwergkirschen- und Steinweichsel-Gebüsche an trockenwarmen Felshängen
Zwergkirschen- und Steinweichsel-Gebüsche an trockenwarmen Felshängen

Niedrige Sträucher in sehr wärmebegünstigter Lage ...



Weitere Lebensräume

Ältere Gebäude mit naturschutzfachlich wertvollen Habitatstrukturen
Ältere Gebäude mit naturschutzfachlich wertvollen Habitatstrukturen

Häuser als Lebensraum für Mensch und Natur ...

Atlantische Buchenwälder mit Stechpalme
Atlantische Buchenwälder mit Stechpalme

Atlantisch geprägte Buchenwälder mit Stechpalmen und Eiben ...

Birken-Moorwälder
Birken-Moorwälder

Birkenwälder auf Hochmoor- und Übergangsmoor-Standorten ...

Eichen-Birkenwälder der Sandebenen mit Pfeifengras oder Adlerfarn
Eichen-Birkenwälder der Sandebenen mit Pfeifengras oder Adlerfarn

5Wälder mit alten Eichen auf Sandböden des Flachlands ...

Flachgründige Traubeneichenwälder auf steilen Hängen
Flachgründige Traubeneichenwälder auf steilen Hängen

Alte knorrige Eichen in warmen Lagen ...

Flaumeichenwälder auf basenreichen, warm-trockenen Standorten
Flaumeichenwälder auf basenreichen, warm-trockenen Standorten

Bei uns sehr seltener Eichenwald auf warm-trockenen Standorten ...

Hainsimsen-Buchenwald
Hainsimsen-Buchenwald

Einer der häufigsten Waldtypen unserer Mittelgebirge ...

Hartholz-Auwälder an Flüssen und Strömen
Hartholz-Auwälder an Flüssen und Strömen

Baumriesen und Lianen in artenreichen Auwäldern ...

Hutewälder
Hutewälder

Wälder als Vieweide ...

Labkraut-Eichen-Hainbuchenwälder auf warm-trockenen Standorten
Labkraut-Eichen-Hainbuchenwälder auf warm-trockenen Standorten

Der artenreiche Mischwald an wärmebegünstigten Standorten ...

Laubwaldforste mit heimischen Baumarten
Laubwaldforste mit heimischen Baumarten

Die häufigste Waldform in Deutschland ...

Lavendelweiden-Wälder und -gebüsche an Flüssen der Alpen
Lavendelweiden-Wälder und -gebüsche an Flüssen der Alpen

5Weidendickicht an Wildflüssen der Alpen ...

Markante Einzelbäume oder Alleen
Markante Einzelbäume oder Alleen

Baumriesen und Alleen mit langjähriger Geschichte ...

Niederwälder
Niederwälder

Kultur-Wald, der durch traditionelle Brennholzgewinnung entstanden ist ...

Gebüsche und Hecken mit Schlehe und Weißdorn
Gebüsche und Hecken mit Schlehe und Weißdorn

Linienförmige Lebensadern in der Agrarlandschaft ...

Orchideen-Buchenwald
Orchideen-Buchenwald

Blühende Orchideen in wärmebegünstigten Buchenwäldern ...

Schwarzerlen-Bruchwälder
Schwarzerlen-Bruchwälder

Erlenwälder auf nassem Untergrund ...

Schwarzerlen-Eschen- und Grauerlenwälder an Bächen und Flüssen im Mittelgebirge und den Alpen
Schwarzerlen-Eschen- und Grauerlenwälder an Bächen und Flüssen im Mittelgebirge und den Alpen

Der Wald im Hochwasserbereich von Bächen und Flüssen ...

Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwälder auf wechselfeuchtem Untergrund
Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwälder auf wechselfeuchtem Untergrund

Blütenmeer im Frühjahr und Kinderstube beeindruckender Käferarten ...

Tannen-Buchenwälder der Mittelgebirge und Alpen
Tannen-Buchenwälder der Mittelgebirge und Alpen

Buchenwälder in höheren Lagen ...

Ulmen-Ahorn-Blockschutt- und Schluchtwälder auf basischem Untergrund
Ulmen-Ahorn-Blockschutt- und Schluchtwälder auf basischem Untergrund

Basische, schattige Wälder auf grobem Substrat ...

Ulmen-Ahorn-Blockschutt- und Schluchtwälder auf saurem Untergrund
Ulmen-Ahorn-Blockschutt- und Schluchtwälder auf saurem Untergrund

Kühle und feuchte Wälder in Schluchten und auf Blockschutthängen der Mittelgebirge ...

Vorwaldstadien mit Holunder, Hasel und Birken
Vorwaldstadien mit Holunder, Hasel und Birken

Lichtungsgebüsche des Roten Holunders ...

Waldmeister-Buchenwald
Waldmeister-Buchenwald

Geophytenreiche Buchenwälder, die auf basischen Böden wachsen ...

Weiden-Weichholz-Auwälder an Flüssen und Strömen
Weiden-Weichholz-Auwälder an Flüssen und Strömen

Die Weichholzaue am Unterlauf der Flüsse ...


Die Texte dieses Artikels basieren in Teilen auf dem Wikipedia-Artikel aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. Die Fotos dieser Webseite sind darin nicht eingeschlossen und unterliegen dem vollen Urheberrecht!

()

Schnellzugriff

Kenndaten

Ordnung Heteroptera
Familie Pentatomidae
Art Graue Gartenwanze
Wiss. Rhaphigaster nebulosa
Autor (Poda, 1761)
Häufigkeit mittel
Länge 1.4 - 1.6 cm

Download Artenliste

Wanzen in Deutschland


Online: https://www.deutschlands-natur.de/tierarten/wanzen/rhaphigaster-nebulosa/
Datum: 11.11.2024
© 2024 Deutschlands Natur. Alle Rechte vorbehalten.