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Bettwanze (Cimex lectularius)
Die Bettwanzen (Cimex lectularius, Foto: Nymphe) erreichen Körperlängen zwischen 3,8 und 5,5 Millimeter, im vollgesogenen Zustand bis zu 9 Millimeter. Die Wanzen sind behaart und von rotbrauner Farbe. Die Hinterflügel fehlen völlig; die Vorderflügel sind zu kleinen Schuppen zurückgebildet. Der Halsschild ist vorne halbkreisförmig ausgeschnitten. Die Facettenaugen sind sehr klein, Punktaugen (Ocellen) fehlen. Durch ihren flachen Körperbau gelangen sie besonders gut in enge Zwischenräume, wo sie sich vor Lichteinstrahlungen zurückziehen.
Verbreitung
Die Bettwanzen (Cimex lectularius) galten in Deutschland als nahezu ausgerottet, doch sie breiten sich auch hierzulande wieder aus. Als Hauptursachen gelten der Tourismus und Handel sowie zunehmende Resistenzen der Tiere gegen chemische Insektizide.
Ökologie
Die Bettwanzen (Cimex lectularius) sind nachtaktiv. Sie halten sich tagsüber in trockenen, spaltenförmigen Verstecken auf. Mittels Geruchsstoffen (Aggregationspheromone), die den Wehrdrüsen entstammen, locken sie sich gegenseitig an und bilden größere Ansammlungen. Erwachsene Tiere sind unempfindlich gegen Kälte und können bis zu 40 Wochen ohne Nahrung auskommen. Sie erzeugen bei Beunruhigung einen süßen Geruch, der als Alarm-Pheromon ein fluchtartiges Zerstreuen der Wanzenansammlungen bewirkt. Die Wanze benötigt bis zu zehn Minuten, um ihre Nahrung aufzunehmen, deren Menge das Siebenfache des Ausgangsgewichts des Insekts erreichen kann.
Bettwanzen nähern sich Menschen suchend mit ausgestreckten Antennen. Zum Stich wird der Stechrüssel vorgeklappt, so dass er im 90-Grad-Winkel vom Körper absteht. Die Wanze hält sich mit den Vorderbeinen an der Haut fest und bohrt den Rüssel ein. Die Stechborsten werden aus Mandibeln und Maxillen gebildet, das Labium, das sie in Ruhestellung einhüllt, wird beim Stechakt weggeklappt. Die Spitzen der Mandibeln sind gezähnt, sie verankern die Stechborsten und ziehen diese durch alternierende (abwechselnde) Bewegung in die Haut, bis ein Blutgefäß erreicht ist. Die Maxillen werden in den Stichkanal nachgezogen, nur diese werden in das Blutgefäß eingeführt. Die Stechborsten bilden ein Rohr mit zwei Kanälen, einem Nahrungsrohr für das Blut und einem Speichelrohr, durch das Speichel abgegeben wird, der gerinnungshemmend und betäubend wirkt. Der Stich der Bettwanzen ist schmerzlos und wird vom Wirt in der Regel nicht bemerkt. Werden die Wanzen beim Saugakt gestört, ziehen sie sich schnell zurück, solange der Stechrüssel noch nicht fest in der Haut verankert ist. Bei mehreren Stichen sind diese oft in geraden Reihen angeordnet.
Bettwanzen sind äußerst widerstandsfähig, haben eine Lebenserwartung von etwa sechs Monaten. Eine weibliche Bettwanze legt in ihrem Leben etwa 150 Eier ab und kann sich dementsprechend stark vermehren.
Besonderheiten
Der Speichel der Wanze ruft bei den meisten Menschen erst nach einiger Zeit einen Juckreiz hervor, dieser entspricht in der Stärke etwa dem eines Mückenstiches. Meist wird eine rote Stichquaddel gebildet. Bei einigen Menschen bilden sich kleine flüssigkeitsgefüllte Hautblasen (Bullae).
In Studien konnte bisher keine realistische Übertragung von Krankheiten nachgewiesen werden. Insgesamt wurden zwar 28 verschiedene Krankheitserreger in den Bettwanzen nachgewiesen, unter anderem auch das Hepatitis-B-, das Hepatitis-C- und das HI-Virus, jedoch kommt es hierbei nicht zu einer Reproduktion der Erreger und damit nicht zur Infektiosität. Für die Übertragung von Hepatitis B, Hepatitis C und HIV fehlen wissenschaftliche Belege. Eine Infektion, insbesondere mit Hepatitis B, ist nicht auszuschließen.
Lebensraum
Bettwanzen sind weitgehend an den Menschen und die ihn umgebenden Tiere gebunden. Sie leben in menschlichen Ansiedlungen, vor allem in Wohnungen, seltener auch in Ställen.
Lebensräume in denen die Art vorkommt
Schnellzugriff
Kenndaten
Ordnung | Heteroptera |
---|---|
Familie | Cimicidae |
Art | Bettwanze |
Wiss. | Cimex lectularius |
Autor | Linnaeus, 1758 |