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Lungenenzian-Ameisen-Bläuling (Maculinea alcon)
Lungenenzian-Ameisen-Bläuling (Maculinea alcon) und Kreuzenzian-Ameisen-Bläuling (Maculinea rebeli) bilden eine Artengruppe, deren Artstatus nicht sicher ist - möglicherweise handelt es sich nur um eine Art (s. "Besonderheiten")
Lungenenzian-Ameisen-Bläulinge (Maculinea alcon) erreichen eine Flügelspannweite von 32 bis 36 Millimetern. Sie haben blaue, leicht ins Weißliche gehende, mit dunklem Rand versehene (Männchen) oder dunkelbraune, am Flügelansatz leicht blau gestäubte (Weibchen) Flügeloberseiten, deren Rand weiß gefranst ist. Die Flügelunterseiten sind hellgrau und haben mehrere schwarze, weiß umrandete Flecken. Sie sehen dem Kreuzenzian-Ameisenbläuling (Maculinea rebeli) sehr ähnlich und bilden wie auch diese Art je nach Verbreitungsgebiet und Höhenlage variable Flügelfärbungen aus. Deswegen sind sie nur schwer voneinander zu unterscheiden.
Die Raupen werden ca. 15 Millimeter lang. Sie sind hellrötlich oder gelblich gefärbt und haben einen schwarzen Kopf. Die gesamte Färbung wirkt etwas dunkel getrübt.
Verbreitung

In Deutschland findet man Lungenenzian-Ameisen-Bläulinge nur mehr im Alpenvorland und stellenweise bis ins Flachland Norddeutschlands, wie z. B. auf der Lüneburger Heide. Sie sind sehr selten und vielerorts schon verschwunden.
© Die Verbreitungskarte wurden im Rahmen des LepiDiv-Projektes erstellt und von der Gesellschaft für Schmetterlingsschutz zur Verfügung gestellt.
Ökologie
Der Lungenenzian-Ameisenbläuling ist lokal im Flachland und Gebirge bis 1000 Meter in Feuchtgebieten wie z. B. feuchten Wiesen, Mooren und Heiden anzutreffen; man findet sie besonders auch im Überschwemmungsbereich von Flüssen. Sie fliegen in einer Generationen von Mitte Juni bis Mitte August, meistens aber bis Ende Juli. Die Falter leben in der unmittelbaren Umgebung von Enzianpflanzen.
Die Raupen ernähren sich von Lungen-Enzian (Gentiana pneumonanthe), im Alpenraum bzw. dem Alpenvorland fressen sie gelegentlich auch Schwalbenwurz-Enzian (Gentiana asclepiadea).
Die Weibchen legen mehrere ihrer Eier locker verteilt an die Knospen, selten auch auf Blätter und Stängel, der Futterpflanzen ab. Die Eier sind weiß und etwas abgeflacht. Sie sind deutlich auf den Pflanzen sichtbar und erwecken den Anschein eines Pilzbefalls. Die Raupen fressen sich während des Schlüpfens in das Pflanzeninnere ein und ernähren sich im Fruchtknoten von den Samen und deren Anlagen. Nach zwei bis drei Häutungen fressen sie sich einen Weg nach draußen und fallen zu Boden. Durch die Imitation von Duftstoffen und die chemische Oberflächenstruktur ihrer Außenhaut werden sie hier von zwei verschiedenen Arten der Knotenameisen (Waldknotenameise, Myrmica ruginodis und Rote Gartenameise, Myrmica rubra) aufgesammelt und in deren Nest getragen. Indem die Raupen die Haut ihrer Wirtslarven nachahmen, lassen sich die Ameisen von den parasitären Schmetterlingen täuschen: Sie halten die Raupen für eigene Larven. Bis zum darauffolgenden Frühling leben sie in deren Nestern und werden von ihnen bevorzugt gefüttert. Sie verpuppen sich im Inneren des Nestes. Nach dem Schlüpfen bleibt den Faltern nicht viel Zeit für die Flucht, denn sie besitzen keine Duftstoffe, die sie vor den Ameisen schützen. Für die betroffenen Ameisenarten kann der Parasitenbefall zu einer Verkleinerung der Kolonie führen, da die bevorzugte Fütterung der Schmetterlingslarven den eigenen Nachwuchs gefährdet. Die Raupen können ihrerseits innerhalb des Ameisenbaus durch die parasitisch lebende Schlupfwespenart Ichneumon eumerus befallen werden. Deren Weibchen legen ihre Eier in den Raupen ab, die daraus schlüpfenden Larven entwickeln sich dann in den Raupen und töten sie.
Gefährdung
Lungenenzian-Ameisen-Bläulinge (Maculinea alcon) sind auf der Rote Liste BRD als 2 (stark gefährdet) gelistet. Sie sind nicht nur auf Vorkommen ihrer Futterpflanzen, sondern auch auf große Bestände von Knotenameisen in deren Nähe stark angewiesen. Darüber hinaus sind sie durch die Trockenlegung von Feuchtgebieten, aber auch durch klimatische Schwankungen verbunden mit Trockenperioden stark gefährdet.
Besonderheiten
Lungenenzian-Ameisen-Bläuling (Maculinea alcon) und Kreuzenzian-Ameisenbläuling (Maculinea rebeli) sind kaum zu unterscheiden, jedoch treten sie in Deutschland in unterschiedlichen Habitaten auf. Sofern beide Arten zu einer Art zusammengeführt werden, müsste diese Maculinea alcon heißen:
Eller, Pfeifer & Rennwald (2007) [in Schulte et al. (2007): Die Tagfalter der Pfalz] schreiben zu Maculinea rebeli (jetzt Phengaris rebeli): "Bis heute ist nicht abschließend entschieden, ob es sich bei Maculinea alcon, dem Lungenenzian-Ameisenbläuling, und Maculinea rebeli um zwei getrennte Arten handelt oder lediglich um verschiedene Ökotypen. Beide Taxa können nicht mit letzter Sicherheit morphologisch auseinander gehalten werden. Auf die Zugehörigkeit zu einem der Taxa wird daher meistens ausgehend vom Fundort geschlossen. Während Maculinea alcon eher feuchte Standorte mit Lungen- oder Schwalbenwurz-Enzian (Gentiana pneumonanthe, G. asclepiadea) bewohnt, lebt der Kreuzenzian-Ameisenbläuling auf trockeneren Flächen mit seiner namengebenden Wirtspflanze (Gentiana cruciata). Untersuchungen in jüngster Zeit sprechen gegen die Aufrechterhaltung des Artstatus von Maculinea rebeli. Besonders überzeugende Hinweise darauf, dass die Unterschiede zwischen den Formen nur marginal sind, lieferten in den letzten Jahren verschiedene genetische Studien: Pech et al. (2004) verglichen Morphologie und Ökologie, Als et al. (2004) DNA-Sequenzen, Pecsenye et al. (2005) und Bereczki et al. (2005) Allozyme. Steiner et al. (2006) konnten bei der Untersuchung larval-kutikulärer Substanzen keine taxonspezifischen Substanzen finden; lediglich ihre Zusammensetzung ließ ansatzweise eine Gruppierung zu. Auch die Eier wiesen nur sehr geringe morphologische Unterschiede auf. Steiner et al. (2006) sehen dennoch nicht zuletzt aus naturschutzpolitischen Gründen bisher von einer Synonymisierung der beiden Taxa ab."
Lebensräume in denen die Art vorkommt
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Kenndaten
| Ordnung | Lepidoptera |
|---|---|
| Familie | Lycaenidae |
| Art | Lungenenzian-Ameisen-Bläuling |
| Wiss. | Maculinea alcon |
| Autor | ([Dennis & Schiffermüller], 1775) |
| Rote Liste D | 2 |
| Häufigkeit | sehr selten |
| Spannweite | 3.2 - 3.6 cm |







