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Moorkiefernwälder
Am Rande von Hochmooren in hohen Mittelgebirgen (z.B. Erzgebirge, Schwarzwald, Bay. Wald), den Alpen oder im Alpenvorland findet man fast immer niedrige Kiefernwälder, wobei der Begriff "Wälder" eher der Dominanz der Baumart Kiefer geschuldet ist, als dem optischen Eindruck, den dieser Biotoptyp hinterlässt; Gebüsche wäre passender. Es handelt sich konkret um die Moor-Kiefer (Pinus mugo subsp. rotundata), also einer Schwesternart der Latschenkiefer (Pinus mugo subsp.mugo), welche man oberhalb der Baumgrenze in den Alpen findet.
Die Moor-Kiefer kommt sehr gut mit den sauren und nassen Verhältnissen am Moorrand zurecht. Neben ihr kommen weitere charakteritische Arten in diesem Biotoptyp hinzu, wobei die Kiefernbestände noch höher und dichter als auf dem Foto auftreten können und der Unterwuchs dann zurücktritt: u.a. Besenheide (Calluna vulgaris), Rausch-Beere (Vaccinium uliginosum), Heidelbeere ( Vaccinium myrtillus), Scheiden-Wollgras (Eriophorum vaginatum), Europäischer Siebenstern (Trientalis europaea) und verschiedene Torfmoose (Sphagnum sp.),
Verbreitung
In regenreichen hohen Mittelgebirgen, den Alpen oder im Alpenvorland kleinflächig und selten.
Natura 2000 Lebensraumtyp

Dieser Biotoptyp ist ein europaweit besonders geschützter Lebensraum! Natura 2000 - Code: 91D0
Moorkiefernwälder sind dem allgemeineren Natura2000-Lebensraumtyp "Moorwälder" zuzuordnen. Die Verbreitungskarte zeigt somit eine weitere Verbreitung an, als für diesen Biotoptyp gegeben ist; in ihr sind weitere Moorwaldtypen eingeschlossen.
© Verbreitungskarte. Quelle: BfN/BMUB 2019: Nationaler Bericht Deutschlands nach Art. 17 FFH-Richtlinie; basierend auf Daten der Länder und des Bundes. Datengrundlage: Verbreitungsdaten der Bundesländer und des BfN.
Gefährdung
Wie bei allen Moorwaldtypen beeinträchtigen Veränderungen im Wasserhaushalt der Moore oder der Eintrag von Nähr- oder Schadstoffen aus der Luft und der Umgebung auch die Moorwälder. Selbstverständlich bedeuten auch Aufforstungen und Abtorfung das Ende dieses Lebensraumes; er ist nicht regenerierbar. Beides dürfte in Deutschland aufgrund der Schutzbemühungen nicht mehr vorkommen, zumal diese Sonderstandorte forstwirtschaftlich nicht interessant sind, um Gewinne zu erzielen.
In einer gewissen Zwickmühle befindet man sich, da Moorwälder nicht selten sekundär auf degenerierten Hochmoorstandorten wachsen, die durch Eingriffe des Menschen zerstört wurden. Da eine Wiederherstellung der intakten Hochmoore nahezu unmöglich ist, sollte wenigstens dieser noch hochwertige "Ersatzlebensraum" geschützt werden.
Tagfalter in diesem Lebensraum
Wanzen in diesem Lebensraum
Referenzlisten:
