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Dünen mit Kriech-Weide
Zu diesem Lebensraum gehören Dünengebüsche, die hauptsächlich von Kriech-Weide Salix repens ssp. argentea [Salix arenaria] gebildet werden (Foto, im Vordergrund). Sie können im Bereich von Graudünen oder in Dünentälern mit festliegendem Sand und Humusbildung auftreten. Kriechweidengebüsche treten meist eng verzahnt mit Sanddorngebüschen, Dünenheiden und Graudünen auf.
Die Dünengebüsche stehen als Gebüschstadien in der natürlichen Küstendünen-Entwicklungsreihe zwischen den offenen Dünen und den waldbestandenen Dünen. Küstendünen sind Sandaufwehungen im unmittelbaren Einflussbereich der Ostsee oder der Boddengewässer, deren Verbreitungsschwerpunkt entlang der Ausgleichsküsten, vor allem an Haken, Nehrungen etc. liegt.
Die Standorte sind i. d. R. bereits festgelegte, leicht humose Graudünen. Die Kriech-Weide besiedelt sowohl mäßig trockene Dünenstandorte als auch frische bis feuchte Dünensenken. Ein Salzeinfluss fehlt in der Regel. Wichtig ist die Ausprägung eines typischen Dünenreliefs.
Verbreitung

An der Nordsee kommen Kriechweidengebüsche vor allem in den Graudünenbereichen und Dünentälern der nord- und ostfriesischen Inseln vor. An der Ostseeküste gibt es größere Vorkommen auf Hiddensee. In Mecklenburg-Vorpommern sind die i. d. R. nur kleinflächigen Vorkommen des Lebensraumtyps auf die Anlandungsgebiete sowie auf die großen Dünenkomplexe der Küste beschränkt.
© Verbreitungskarte. Quelle: BfN/BMUB 2019: Nationaler Bericht Deutschlands nach Art. 17 FFH-Richtlinie; basierend auf Daten der Länder und des Bundes. Datengrundlage: Verbreitungsdaten der Bundesländer und des BfN.
Gefährdung
Hauptgefährdungsursachen der Kriechweidengebüsche sind die Anpflanzung nicht heimischer Arten (z. B. Kartoffelrose), Wildverbiß und Freizeitnutzung. Für Kriechweidengebüsche ist keine Pflege erforderlich. Eine Anpflanzung von nicht einheimischen Arten (z. B. Kartoffelrose) sollte im Strand- und Dünenbereich unterbleiben. Jüngere Gebüschstadien bedürfen ggf. eines Schutzes gegen Tritt. Ältere Gebüsche gehen durch Sukzession langsam in Sanddorngebüsche oder Dünenwälder über. Gefährdungen für den Lebensraumtyp ergeben sich idarüber hinaus insbesondere aus der Einschränkung der natürlichen Küstendynamik. Kommt es zum Stopp der Sandnachlieferung und der Dünenbildung, entstehen keine neuen Primärstandorte für den Lebensraumtyp. Bei erhöhter Freizeitnutzung und Badetourismus kommt es zu Tritt- und Liegeschäden an der Vegetation sowie zur Eutrophierung durch Fäkalien und zu Mülleintrag. Die Schädigung durch Trittbelastung und Mülleintrag sollte z. B. durch die Kennzeichnung und/oder Sperrung von Dünenabschnitten verringert werden. Auch Besucherlenkung und – information tragen zu diesem Ziel bei.
Tagfalter in diesem Lebensraum
Fliegen in diesem Lebensraum
Amphibien & Reptilien in diesem Lebensraum
Säugetiere in diesem Lebensraum
Heuschrecken in diesem Lebensraum
Wanzen in diesem Lebensraum

Schnellzugriff
Kenndaten
Name | Dünen mit Salix repens ssp. argentea (Salicion arenariae) |
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Natura 2000 | 2170 |
Häufigkeit | mittel |